Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI bekommt Neubau an der Ludwig-Erhard-Allee

BONN · Wo heute noch die Zirkusse ihre Zelte aufschlagen, wird künftig die pausenlose Abwehrschlacht gegen Internetangriffe auf die Bundesregierung geführt:

Das 23 000 Quadratmeter große Grundstück liegt gegenüber dem Forschungszentrum Caesar und gehört dem Bund.

Das 23 000 Quadratmeter große Grundstück liegt gegenüber dem Forschungszentrum Caesar und gehört dem Bund.

Foto: Ottersbach

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bekommt einen Neubau an der Ludwig-Erhard-Allee.

Das Gebäude soll auf einem 23 000 Quadratmeter großen Grundstück gegenüber dem Forschungszentrum Caesar entstehen, das dem Bund gehört.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) habe das Projekt bereits genehmigt, bestätigte BSI-Sprecher Matthias Gärtner am Donnerstag eine GA-Anfrage. In dem Neubau sollen die rund 600 Mitarbeiter zusammengeführt werden, die bislang auf zwei Bonner Standorte verteilt sind: die Godesberger Allee 185-189 und ein weiteres Gebäude in Mehlem.

Die bisherigen Räumlichkeiten werden außerdem zu eng, weil die Behörde verstärkt werden soll, wie de Maizière angekündigt hat. "Wir wachsen, weil wir mehr Aufgaben bekommen", erklärte BSI-Sprecher Gärtner. Medienberichten zufolge sollen mehr als 100 zusätzliche Stellen geplant sein.

Hintergrund ist das neue IT-Sicherheitsgesetz, das derzeit zwischen den Bundesministerien abgestimmt wird. Es soll die Betreiber "kritischer Infrastrukturen" - etwa Banken, Energiekonzerne oder Telekommunikationsunternehmen - dazu verpflichten, Cyber-Angriffe an das Bundesamt zu melden. Das BSI soll die Unternehmen beraten, aus den Meldungen aber auch ein Lage- und Bedrohungsbild erstellen.

Wie teuer der Neubau an der Ludwig-Erhard-Allee wird, ist noch unklar. "Das Planungsverfahren sieht im nächsten Schritt die Erhebung und Konkretisierung der Anforderungen an ein Dienstgebäude mit den Besonderheiten

eines IT-Sicherheitsdienstleisters vor", erläuterte der BSI-Sprecher. Erst auf dieser Basis könnten die Kosten ermittelt und in den Bundeshaushalt eingestellt werden. Es sei von einer dreijährigen Planungsphase auszugehen. Der Bau selbst werde weitere zwei Jahre dauern. Grundstückseigentümerin ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.

Die baut demnächst auch an der Adenauerallee 99-103: Das dort ansässige Bundesamt für Justiz benötigt ein Erweiterungsgebäude, weil es ebenfalls mehr Personal wegen zusätzlicher Aufgaben bekommt - bis 2015 rund 60 neue Stellen, wie der parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Ulrich Kelber, kürzlich berichtete. Der Architektenwettbewerb für den Neubau läuft bereits.

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