Einkaufen in Bad Godesberg und Wachtberg Bonn lehnt Baugebiet Wachtberg-Mitte ab

BAD GODESBERG/WACHTBERG · Die Bonner Stadtverwaltung steht dem Baugebiet Wachtberg Mitte skeptisch gegenüber. Das geht aus einer Vorlage der Stadt hervor, über die am 24. Oktober in der Bezirksvertretung Bad Godesberg beraten wird.

Wie berichtet, plant die Gemeinde Wachtberg, gegenüber dem Berkumer Einkaufszentrum weiteren Einzelhandel sowie Wohnhäuser zu installieren. Im Zuge der Planungen werden auch angrenzende Kommunen um eine Stellungnahme gebeten. Über die der Stadt Bonn sollen die Politiker nun entscheiden.

"Gegen die Planung in Wachtberg-Mitte bestehen seitens der Stadt Bonn erhebliche Bedenken", heißt es in der Vorlage. Auf 4300 Quadratmetern sollen zum Teil großflächige Verkaufsflächen entstehen, außerdem solle es einen großen, zentralen Parkplatz geben.

"Dies ist in der Summe mit dem Einkaufszentrum auf der anderen Straßenseite eine Größenordnung, von der eine schädliche Auswirkung auf die Stadt Bonn zu erwarten ist", so die Verwaltung.

Großflächiger Einzelhandel sei in einer sogenannten Mischbaufläche, wie sie in Wachtberg-Mitte vorliegt, nicht zulässig, falls er Auswirkungen auf andere Gemeinden habe, argumentiert die Stadt Bonn. Und verweist auf eine Stellungnahme der Bezirksregierung aus dem Jahr 2007.

"Gegenstand der Entwicklung im Bereich des Mischgebiets am Zentralen Omnibusbahnhof war stets eine Ergänzung der großflächigen Einzelhandelsbetriebe im Einkaufszentrum durch kleinteiligere Ladengeschäfte, Dienstleistungsbetriebe und andere mischgebietstypische Nutzungen", so die Stadt mit Bezug auf die Bezirksregierung. Somit seien die jetzigen Planungen, die stark von der bisherigen Konzeption abweichen, nicht vertretbar.

Nicht nur die zu erwartende Größe der Geschäfte, auch "die zentrale, überdimensionierte Parkplatzanordnung an Stelle des vormals zentral gelegenen ZOB ist ein weiteres Kennzeichen, dass es sich hier nicht - wie vormals diskutiert - tatsächlich um ein Zentrum mit Aufenthaltsqualität zur Versorgung der eigenen Bevölkerung handelt".

Da außerdem noch unklar sei, welche Geschäfte sich dort ansiedeln sollen, bestehe die Gefahr, dass Kaufkraft aus anderen Kommunen - sprich Bonn und besonders Bad Godesberg - abgezogen wird. Die Planung widerspreche dem Ziel, "andere Zentren nicht zu gefährden".

Die Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg beginnt am Mittwoch, 24. Oktober, um 18 Uhr in der Stadthalle. Am 15. November berät das Thema der Bonner Stadtrat, auf dessen Tagesordnung dann auch die künftigen Regelungen für die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel stehen, wie sie zurzeit von der Landesregierung vorbereitet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort