Gustav-Stresemann-Institut Besuch in einem Land der Gegensätze

BAD GODESBERG · Das Gustav-Stresemann-Institut zeigt Fotoausstellung über Surinam, einer ehemaligen Kolonie der Niederlande.

 Zeigt seine Fotos aus Surinam in einer Ausstellung im Gustav-Stresemann-Institut: Felix Rentzsch.

Zeigt seine Fotos aus Surinam in einer Ausstellung im Gustav-Stresemann-Institut: Felix Rentzsch.

Foto: Axel Vogel

Wo liegt eigentlich Surinam? Weder zur Geografie noch zur Geschichte des Landes konnte Felix Rentzsch bislang etwas sagen. Bis der 28-Jährige vor einigen Jahren einen Sprachkursus für Niederländisch an der Universität absolvierte und dabei eher zufällig auf besagtes Land stieß. Handelt es sich doch bei Surinam um den kleinsten selbstständigen Staat Südamerikas, in dem zudem auch noch Niederländisch gesprochen wird, so Rentzsch. Kunststück, bis 1975 war Surinam niederländische Kolonie, was hierzulande auch wenige wissen.

Die Neugier des jungen Journalisten war geweckt. Er besuchte jenes Land, das in etwa viermal so groß ist wie die Niederlande, in dem aber nur so viel Einwohner leben wie in Düsseldorf. 2013 tourte Rentzsch zwei Monate lang durch Surinam, das er als Land voller Gegensätze erlebte. Seine Eindrücke hielt er fotografisch fest, und seit Dienstag sind seine Fotos in einer Ausstellung im Gustav-Stresemann-Institut zu sehen. Von den 50 Fotos hat einen großen Teil auch der Journalist Christian Lesske beigesteuert: Er war ebenfalls auf Recherchereise unterwegs und zwar im westafrikanischen Guinea, das bis 1958 französische Kolonie war.

Keine Frage: Rentzschs Fotos fangen viele jener Facetten ein, die seinen Schilderungen nach das südamerikanische Land namens Surinam ausmachen. Zu sehen sind bunte Küstensiedlungen und die prägenden Mangrovensümpfe, an die sich dann schier endloses Grün anschließt. "Fast 90 Prozent des Landes sind Urwald und Gebirge", berichtet der Journalist. Der zeigte sich vor allem von der Vielfalt der Ethnien beeindruckt, Neben Indonesiern, Indern und indigenen Bewohner findet sich auch jüdisches Leben in Surinam.

Davon zeugt die Synagoge Neve Shalom in der Hauptstadt Paramaribo wie auch ein jüdischer Friedhof mitten im Urwald, vor dem Felix Rentzsch unerwartet stand. In Erinnerung bleiben wird ihm auch die Gastfreundschaft. Nicht nur zu seinem Vermieter, der gerade erst aus den Niederlanden wieder in seine alte Heimat übersiedelt war, "entwickelte sich ein herzliches Verhältnis". Etwa ganz Besonderes war auch das zeitweise Leben mit Fischern in einer Hütte, die im Meer stand und nur per Boot zu erreichen war; "Das war eine völlig andere Welt", so der 28-Jährige.

Zu sehen sind die Fotos noch bis April im Gustav-Stresemann-Institut, am Langen Graben Weg 68 In Bad Godesberg.

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