Bau beginnt 2020 Alter Haribo-Shop in Bad Godesberg weicht Polizeiwache

Bad Godesberg · Eigentlich bereits im Juli wollte der Projektentwickler Hafa den Haribo-Shop an der Friesdorfer Straße dem Erdboden gleichmachen. Anfang 2020 soll der Bau nun beginnen. Dann entsteht auf dem Areal zunächst die neue Polizeiwache.

 Im neuen Haribo-Werkverkauf gibt es schon Gummibärchen. Der alte weicht einer Polizeiwache und etwas mehr als 90 Wohnungen.

Im neuen Haribo-Werkverkauf gibt es schon Gummibärchen. Der alte weicht einer Polizeiwache und etwas mehr als 90 Wohnungen.

Foto: Hafa Group

Eigentlich sollte der alte Haribo-Shop an der Friesdorfer Straße schon längst Geschichte sein. Im Juli wollte der Projektentwickler Hafa das Gebäude dem Erdboden gleichmachen, so hatte Andreas Thamm von der Gruppe erklärt. Doch die Arbeiten verzögerten sich. Mit gutem Grund: Die Bad Godesberger Hafa-Gruppe, der neben Thamm auch Achim Carl, Harald Gude und Frank Piotrowski angehören, hat das Areal an den Investor Garbe Immobilien-Projekte verkauft - Baukonzept (mit einigen kleinen Änderungen) inklusive.

"Anfang 2020 wollen wir anfangen zu bauen", berichtet Ivo Gotsche von der Garbe-Geschäftsleitung. Dann entsteht auf dem Areal zunächst die neue Polizeiwache, die voraussichtlich Ende 2021 übergeben wird. Sie erhält einen abgeschlossenen Eckbau, der sich ins gesamte Bauvorhaben integriert, und zwar gegenüber dem heutigen Küchenstudio. Rund 90 Polizisten arbeiten dann auf drei Etagen plus Staffelgeschoss.

Eine Herausforderung seien "die hohen Vorgaben", so Gotsche. So müssen zum Beispiel schusssichere Türen und Fenster eingebaut werden. Auch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung spielt eine Rolle. "Die Gespräche zur technischen Ausrüstung laufen mit der Polizei", sagt Gotsche.

Mehr als 90 Wohnungen entstehen

Darüber hinaus entstehen etwas mehr als 90 Wohnungen auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück. Zur Friesdorfer Straße hin werden diese eher kleiner und somit für Singles oder junge Paare geeignet sein, erklärt Gotsche. An Weißenburg- und Truchseßstraße setzt Garbe hauptsächlich auf Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. "Dort liegt der Schwerpunkt mehr auf Familien."

Sozial geförderter Wohnungsbau entsteht auf dem Gelände nicht. Der Ratsbeschluss, wonach bei neuen Bauvorhaben 30 Prozent geförderter Wohnungsbau integriert werden muss, ist laut Investor gefasst worden, nachdem der Bau genehmigt wurde.

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Foto: Matin Gausmann/Martin Gausmann

Neben Wache und Wohnungen soll außerdem eine Kita entstehen, aus der geplanten Hoch- wird vermutlich eine Tiefgarage. Denn, so Gotsche, an deren Stelle soll ein gewerblich genutztes Gebäude errichtet werden. Weiterhin aktuell ist die Idee, im Erdgeschoss drei kleine Läden unterzubringen. Das Ziel: Es sollen kleine Einheiten für die Nahversorgung sein. Auch ökologische Aspekte spielen eine Rolle. So werde man eine Fläche, die lange Jahre komplett versiegelt gewesen sei, entsiegeln. "Die Idee ist, dass das Niederschlagswasser komplett versickern kann und wieder dem Grundwasser zugeführt wird", so Gotsche.

Läuft alles nach Plan, ist Ende 2022 alles fertig. Dann wird die Garbe, die zurzeit auch das Projekt "100+" an der Koblenzer Straße realisiert, rund 55 Millionen Euro investiert haben. Wie berichtet, ist das Vorhaben der dritte Bauabschnitt auf dem rund 25.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Friesdorfer, Weißenburg- und Truchseßstraße. Im nördlichen Bereich, der zur Firma Stolle hin liegt, wächst der neue Büro- und Produktionsstandort der Firma Sicat, die Soft- und Hardware für Zahnarztpraxen und Dentallabore anbietet. Vermutlich im ersten Quartal 2020 wird laut Hafa alles fertig sein.

Die Gruppe selbst ist an dem Bau nicht mehr beteiligt, sie hat auch diesen Teil des Areals verkauft. In ihrer Hand lag aber der Bau des neuen Haribo-Werkverkaufs auf dem Mittelteil des Areals, wo seit Juni auf rund 800 Quadratmetern Gummibärchen verkauft werden. "Wir sind vier Godesberger, da ist es schön, den Fabrikverkauf in unseren Händen zu haben", sind sich Thamm und Carl einig.

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