Einbrecher fluteten Gesamtschule Polizei ermittelt nach Vandalismus in Bad Godesberger Schulen

Plittersdorf · In der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg kam es am Sonntag zu einer Rauchentwicklung und einem großen Sachschaden. Noch einen weiteren Brand gab es in der Bodelschwinghschule in Friesdorf.

 Am Sonntag wurde in die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg eingebrochen.

Am Sonntag wurde in die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg eingebrochen.

Foto: Ulrich Felsmann

 Es war ein Bild der Verwüstung, das sich am Sonntagabend in der Elisabeth-Selbert-Schule an der Hindenburgallee bot. Unbekannte waren in das Gebäude eingebrochen, hatten dort mehrere Wasserhähne aufgedreht und die Abflüsse der Waschbecken verstopft. Dadurch, so Isabel Klotz vom städtischen Presseamt, wurden mehrere Klassenzimmer geflutet. Zusätzlich hatten die Täter in einer Toilette im Obergeschoss ein Feuer gelegt. Noch am Abend machten sich Vertreter der Schule ein erstes Bild von der Situation, die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf. Sie geht von einem hohen Sachschaden aus. Wie hoch, konnte die Stadt am Montag noch nicht abschließend sagen.

Dass Feuerwehr und Polizei zügig handeln konnten, war aufmerksamen Passanten zu verdanken. Sie hatten bemerkt, dass an der Fassade des Gebäudes Wasser herunterlief und umgehend die Einsatzkräfte alarmiert. So rückten denn am späten Abend Rettungsdienst, Berufs- und Freiwillige Feuerwehr mit 25 Helfern an, zusätzlich waren vier Polizisten im Einsatz.

Die Wehrleute konnten den Brand im Obergeschoss schnell löschen, außerdem wurden die betroffenen Räume gelüftet. Im Anschluss wurde das Wasser aus Klassenzimmern und Fluren entfernt, und zwar mit Hilfe von Schiebern. Gegen Mitternacht übergab die Wehr den Tatort an die Kriminalpolizei. Während der Löscharbeiten wurde die Gotenstraße, an die die Schule grenzt, gesperrt.

 Am Sonntag wurde in die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg eingebrochen.

Am Sonntag wurde in die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg eingebrochen.

Foto: Ulrich Felsmann

Die Polizei geht davon aus, dass die Täter zwischen 8 und 21.55 Uhr auf dem Schulgelände unterwegs gewesen sind. Die Ermittler hoffen nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer etwas beobachtet hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0228/150 bei der Polizei zu melden.

Das gilt auch für mögliche Zeugen, die am Freitag etwas Verdächtiges in Friesdorf bemerkt haben. Denn nicht nur an der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule,  auch an der Bodelschwinghschule waren wohl Brandstifter unterwegs. In dem Gebäude an der Straße Am Woltersweiher hatte es am Freitag gebrannt. „Dabei wurden eine Waschmaschine, Wischmops und Arbeitsgeräte der Reinigungsfirma zerstört“, beschreibt die Sprecherin. Darüber hinaus seien Fliesen abgesprungen und Rauchschäden an den Oberflächen entstanden.

Immer wieder sind Schulgebäude das Ziel von Randalierern. So hatten Unbekannte Anfang März an der Lengsdorfer Grundschule gewütet. Sie hatten Müllcontainer angezündet, Bierflaschen an die Außenwände geschleudert und den Inhalt mehrerer Tintenfässer auf dem Schulhof entleert.

Im Oktober 2019 wurden drei Schüler im Alter von 15, 16 und 17 Jahren zu jeweils 30 Sozialstunden verurteilt. Der Vorwurf: Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Dem Trio – zwei Jungs aus Duisdorf und Lengsdorf sowie ein Mädchen aus Medinghoven – wurde zur Last gelegt, am Wochenende des 8. und 9. September 2018 ein Klassenzimmer der August-Macke-Hauptschule im Ortsteil Brüser Berg verwüstet und durch Aufdrehen des Wasserhahns das gesamte Gebäude unter Wasser gesetzt zu haben. Letztlich konnte aber nicht sicher geklärt werden, wer das Wasser angestellt hatte.

Die Drei waren offenbar über das Flachdach und durch ein Fenster in einen Klassenraum im ersten Obergeschoss in die Schule eingedrungen. Dort  zerstörten sie das gesamte Mobiliar, warfen Stühle und Tische um, demolierten selbst Tafel und Whiteboard. Dann drehten sie einen Wasserhahn auf und verstopften den Abfluss des Waschbeckens – genau wie die Täter in der Bad Godesberger Gesamtschule. Erst am Montagmorgen war dem Hausmeister die Verwüstung aufgefallen, da aber standen schon große Teile der Hauptschule unter Wasser. Der Schaden lag bei 64 000 Euro.

Im Juli 2019 waren Einbrecher in die Karl-Simrock-Schule eingestiegen und hatten ein Stück Kupferrohrleitung herausgerissen. Das Fatale: Dieses war mit der Hauptleitung verbunden, sodass das Wasser ungehindert auslaufen konnte. Insgesamt flossen mehr als 200 000 Liter in den Keller des Gebäudes, das damals wie heute im Zuge des Programms „Gute Schule 2020“ saniert wird.

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