Gunterstraße in Mehlem Autofahrer ignorieren Schilder

MEHLEM · Die Beschilderung für den letzten Abschnitt der Gunterstraße ist eindeutig: Verbot für Kraftfahrzeuge aller Art. Trotzdem nutzen regelmäßig Autofahrer und Wohnmobil-Touristen den Stichweg, um direkt an den Rhein zu kommen.

 Durchfahrt verboten: Anwohner möchten, dass die Gunterstraße in Richtung Rhein zusätzlich mit Pollern gesperrt wird.

Durchfahrt verboten: Anwohner möchten, dass die Gunterstraße in Richtung Rhein zusätzlich mit Pollern gesperrt wird.

Foto: Ronald Friese

Anwohner klagen über laute Partys und über den Müll, der anschließend zurückbleibt. Ein Anlieger hat deshalb einen Bürgerantrag gestellt: Er möchte, dass die Stadt den Abschnitt der Gunterstraße zwischen Nibelungenstraße und Rheinufer mit Pfählen absperrt. In der Bad Godesberger Bezirksvertretung wurde der Antrag vertagt mit der Maßgabe, dass die Verwaltung die Kosten für Pfähle oder alternativ für eine Schranke ermitteln soll.

Kontrollen alleine reichen aus Sicht der Bürger nicht aus. "Wenn die Leute nicht nicht mehr bis zum Rhein fahren können, wird es hoffentlich besser. Sie werden die Bierkästen nicht schleppen", sagte der Antragsteller. Monika Heinzel (Grüne) kennt die Situation: "Das Parken in dem Stichweg ist unerträglich.

Der Verweis des Ordnungsamtes auf die Beschilderung kümmert keinen und bei der Müllproblematik ist auch noch nichts passiert", sagte sie in der Bezirksvertretung. Jan-Claudius Lechner (CDU) will "das Feiern nicht verbieten, aber hier sind das ausufernde Grillfeste, wo mit dem Auto ins Landschaftsschutzgebiet gefahren wird". Das sei unzumutbar.

Die Verwaltung hält die vorhandene Beschilderung für ausreichend. "Erstatten Sie Anzeige, dann wird dem auch nachgegangen", riet Sachbearbeiter Stefan Bungard. Wenn man an jeder Stelle absperren wolle, wo Autos trotz Verbots durchfahren, müsse man über Hunderte von Pfosten sprechen. Laut Verwaltung gibt es für den diskutierten Abschnitt der Gunterstraße Zufahrtsrechte. Außerdem müssen Feuerwehr und Stadtreinigung durch. Deshalb kämen nur herausnehmbare Sperrpfosten infrage. Die werden erfahrungsgemäß aber oft herausgerissen und irgendwo im Gebüsch entsorgt, was die Sache aus Sicht der Stadt unverhältnismäßig teuer macht.

Die Sicht der Godesberger Bezirksverordneten war eine andere: Statt immer wieder Mitarbeiter des Ordnungsdienstes nach Mehlem zu schicken, könnte eine stabile Schranke, die sich von Befugten öffnen lässt, langfristig die kostengünstigere Lösung sein. Deshalb der Prüfauftrag an die Verwaltung.

Wie berichtet wird der Stadtordnungsdienst im Sommer seine Rheinauenkontrollen auf das gesamte Rheinufer ausdehnen. Mit dem "Konzept zur Reduzierung der Lärmbelästigungen am Rhein" reagiert die Stadt auf zahlreiche Beschwerden über nächtliche Ruhestörungen entlang des gesamten Rheinufers, die im vergangenen Sommer eingegangen waren. Carsten Sperling vom Stadtordnungsdienst kündigte in der Bezirksvertretung an, dass ab sofort auch in Mehlem stärker kontrolliert werde.

Um das gesamte Rheinufer bei gleich bleibendem Personalbestand abdecken zu können, werden die Kontrollen auf die Wochenenden konzentriert: Während montags bis mittwochs (außer vor einem Feiertag) künftig keine Kontrollen in den Rheinauen mehr stattfinden und donnerstags mit normaler Personalstärke kontrolliert wird, werden die Streifen freitags bis sonntags verdoppelt.

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