Weihnachtsmarkt und Rodelbahn Aus für erzgebirglichen Markt in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Für die Händler aus dem Erzgebirge lohnt sich das Gastspiel in Bad Godesberg nicht mehr. Sie kommen deshalb dieses Jahr nicht nach Bonn. Auch Lannesdorfer machen in diesem Jahr eine Weihnachtsmarktpause.

 Boten an ihrem Stand im vergangenen Jahr Volkskunst an: Monika Reichel und Rainer Flade beim letzten Erzgebirgischen Weihnachtsmarkt.

Boten an ihrem Stand im vergangenen Jahr Volkskunst an: Monika Reichel und Rainer Flade beim letzten Erzgebirgischen Weihnachtsmarkt.

Foto: Ronald Friese

26 Jahre lang war der Erzgebirgische Weihnachtsmarkt regelmäßiger Gast in Bonn. Das ist nun vorbei: Die Organisatoren haben entschieden, künftig nicht mehr für den Advent die 530 Kilometer an den Rhein zu reisen. Auch in Lannesdorf steht fest, dass es in diesem Jahr keine Rodelpiste samt Budenstadt geben wird.

„Anfang Mai haben wir die Entscheidung getroffen“, sagt Heike Weber aus Thermalbad Wiesenbad, die den Erzgebirgischen Weihnachtsmarkt organisiert hat. Nach dem Wegfall des Rheinhotels Dreesen als Veranstaltungsort sei die Notlösung mit dem Zelt gegenüber dem Rüngsdorfer Freibad nicht besonders gut angenommen worden, obwohl die Kosten immens gewesen seien. „Alles in allem war das schon ein unheimlicher Aufwand“, so Weber. Sie hatte im Frühjahr noch die Idee, in die Beueler Schaustellerhallen in Pützchen zu ziehen, wo der historische Jahrmarkt stattfindet. „Die Händler waren davon nicht so begeistert“, sagt die Organisatorin. „Aufgrund der ständig sinkenden Besucherzahlen der vergangenen Jahre haben wir schweren Herzens gesagt, dass wir die Sache aufgeben.“ Auf der Internetseite des Marktes bedankt sie sich bei allen treuen Besuchern der vergangenen Jahrzehnte.

Unterm Strich sei die Sache ein Hobby gewesen. Denn Weber verdient ihr Geld eigentlich als Versicherungsmaklerin, ihr Mann hat eine Baufirma. Um mit einem neuen Konzept mehr Gäste anzulocken, wären nach Webers Einschätzung mehrere Jahre nötig gewesen. Es sei aber auch kein Nachfolger in Sicht, der die Sache in die Hand nehme.

So hat sie in Rüngsdorf 2017 Verlust gemacht, weil die Zeltmiete mit dem eingenommenen Eintrittsgeld nicht bezahlt war. „Es hat sich einfach nicht mehr gerechnet“, sagt Weber bedauernd. Das bestätigt auf GA-Anfrage auch eine Händlerin aus Annaberg. Wer weiterhin original Schwibbögen oder andere Produkte aus dem Erzgebirge kaufen möchte, kann sich an Weber unter 0 37 33/59 66 95 wenden. Sie vermittelt dann Händler.

Keine Rodelpiste in Lannesdorf

Auch die Lannesdorfer müssen sich auf Einschränkungen in Sachen Weihnachtsmarkt einstellen. Zwar hatte der Ortsausschuss nach neun Jahren Pause 2017 eine fulminante Budenstadt samt Rodelpiste auf die Beine gestellt. Doch in diesem Jahr wird das nicht funktionieren. „Wir hatten gehofft, die Vereine würden mitziehen, aber die Resonanz war nicht so groß, dass wir einen Weihnachtsmarkt organisieren können“, sagt Rolf Elsen, zweiter Vorsitzender des Lannesdorfer Ortsausschusses (OA). Einige Vereine seien nicht bereit gewesen, die Buden zu bestücken. Um die Kräfte „von auswärts einzukaufen, fehlt uns aber das Geld“. Den Vorwurf einiger Vereine, der OA habe zu spät angefragt, kann er nicht verstehen. Das sei zwei bis drei Monate vorher geschehen.

Dass der Ortsausschuss in diesem Jahr eine Weihnachtsmarktpause einlege, heiße aber nicht, dass es auch im nächsten Jahr keinen vom OA organisierten Markt geben werde, so Elsen. Nur so groß wie 2017 werde er nicht mehr werden. „Uns haben viele Leute finanziell unterstützt. Das kann man nicht jedes Jahr machen“, sagt Elsen.

Das bedeutet aber nicht, dass die Lannesdorfer in diesem Jahr komplett leer ausgehen. Denn die Hubertus-Schützen bringen ein wenig Besinnlichkeit in den Stadtteil. Am Samstag, 1. Dezember, laden sie zum kleinen Weihnachtsmarkt ein. Ab 14 Uhr gibt es rund um das Schützenhaus, Grubenstraße 12, Live-Musik, Karussell und mehr. Außerdem schaut der Nikolaus vorbei.

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