Lautstärke-Beschwerden Aus für das Karnevalsfest in Mehlem?

MEHLEM · Es könnte sein, dass in Mehlem in Zukunft nach dem Karnevalszug nicht mehr gefeiert wird. Zumindest nicht im Festzelt auf dem Dorfplatz. Das zumindest befürchtet Hans Christoph Schäfer von der KG Blau Gelb Mehlem, die das jecke Treiben organisiert.

Denn während der diesjährigen Veranstaltung, am 11. Februar, habe ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung dem Karnevalsverein mitgeteilt, dass die Veranstaltung künftig nicht mehr genehmigt werde. "Da ein vernünftiger Dialog mit dem Mitarbeiter nicht mehr möglich war und wir ein Aus unserer Veranstaltung befürchten" hat Schäfer einen Bürgerantrag gestellt, in dem er darum bittet, die Feier auch 2013 wieder zu genehmigen. Und in dem er das "schikanöse und anmaßende Verhalten des städtischen Mitarbeiters" kritisiert.

"Es hat wohl Beschwerden aus der Nachbarschaft wegen der Lautstärke gegeben", sagte Schäfer. Das sei auch im Vorjahr schon geschehen, räumt er ein. Deswegen habe die KG im Vorfeld um ein Gespräch mit Stadt und Nachbarn gebeten. Doch passiert sei nichts. Außerdem hätten die Messungen keine Überschreitungen ergeben. Das habe ihm der städtische Mitarbeiter mitgeteilt, sagte Schäfer. "Dann hat er aber gesagt, unsere Feier sei keine Karnevalsveranstaltung, es würde keine Karnevalsmusik laufen." Zu dieser Zeit hätten die Jecken übrigens zum aktuellen Sessionslied von Brings getanzt.

"Die Veranstaltung ist nichts, was man so zwischen Tür und Angel organisiert. Wir brauchen Planungssicherheit", betont Schäfer, dessen KG die Feier seit mehr als zehn Jahren ausrichtet. "Es gibt schon kein Ortsfest und keine Kirmes mehr. Wir sprechen hier von einer viereinhalbstündigen Feier." Der Ärger um das Fest sei "irgendwie abenteuerlich. Man engagiert sich ehrenamtlich. Das macht dann aber irgendwann keinen Spaß mehr".

Zwei Dinge sind ihm noch wichtig: Ansonsten arbeite er in vielen Bereichen immer sehr gut mit der Stadt zusammen. Außerdem habe er natürlich Verständnis für die Bürger, deswegen müssten ja auch Auflagen erfüllt werden.

"Die Veranstaltung soll auf keinen Fall verboten werden", sagt Isabel Klotz vom städtischen Presseamt. In den vergangenen Jahren habe es teilweise Beschwerden wegen der Lautstärke gegeben, die Polizei sei vorbeigekommen und anschließend sei die Musik leiser gedreht und die Auflagen seien somit erfüllt worden. "Wir sind natürlich bereit, Gespräche zu führen", betont Klotz. Man könne sich zusammensetzen und gemeinsam klären, wie die Feier im nächsten Jahr geplant wird, so dass es besser läuft.

In Bezug auf die Kritik an dem Verhalten des Mitarbeiters vom Amt für Bürgerdienste kann sie sich zurzeit noch nicht äußern. "Zurzeit wird intern geklärt, was tatsächlich vorgefallen ist." Es werde untersucht, wie es zu dem Streit zwischen den Parteien gekommen sei. Es gehe "auf keinen Fall darum, das Fest zu verbieten", betont sie noch einmal.

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