17-Jähriger schwebt weiter in Lebensgefahr Attacke auf Niklas P.: Staatsanwalt setzt Belohnung aus

Bad Godesberg · Die Polizei sucht mit Hochdruck nach den Tätern der brutalen Attacke auf den 17-jährigen Niklas P. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt. Der Jugendliche aus Bad Breisig schwebt weiter in aktuer Lebensgefahr.

Der Schock nach der brutalen Attacke auf den 17-jährigen Niklas P., der in der Nacht zu Samstag von mehreren Unbekannten niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt worden ist, sitzt tief. Der Zustand des Jugendlichen ist unverändert, er schwebt nach wie vor in akuter Lebensgefahr, so die Polizei am Dienstag. Die Mordkommission schweigt zu Details und Hintergründen, hinter den Kulissen aber wird intensiv ermittelt. Nun hat die Staatsanwaltschaft Bonn eine Belohnung ausgesetzt. Wer sachdienliche Hinweise gibt, die zur Ergreifung der Täter führen, erhält 3000 Euro.

Wie berichtet, war Niklas P., der aus Bad Breisig stammt und eine Realschule plus in Remagen besucht, mit Freunden in der Rheinaue gewesen. Gegen 0.20 Uhr kamen sie mit dem Nachtbus an der Rheinallee an und wollten zum Bahnhof gehen. An der Ecke Rheinallee/Rüngsdorfer Straße stießen sie auf mindestens vier junge Männer. Drei von ihnen sprachen die Jugendlichen an und schlugen sie schließlich so brutal, dass der 17-Jährige zu Boden ging. Doch auch dann ließen die Täter nicht von ihrem Opfer ab und attackierten es weiter massiv. Auch die Freunde des 17-Jährigen wurden leicht verletzt, als sie ihm zu Hilfe eilen wollten. Erst als weitere Zeugen eingriffen, flüchteten die Täter. Der 17-Jährige musste noch vor Ort reanimiert werden. Seitdem liegt er im Koma, es besteht weiterhin akute Lebensgefahr. Die Öffentlichkeit ist betroffen über die Tat und das brutale Vorgehen der Täter. In der Öffentlichkeit, aber auch bei der Polizei ist die Rede von einer neuen Dimension der Gewalt.

Brutale Gewalt, Übergriffe und Ähnliches zu verarbeiten, ist für Opfer, Angehörige und Freunde schwer. Wichtig sei es, ins Gespräch zu kommen, den Tathergang zu klären, die Betroffenen aufzufangen und ihnen zu vermitteln, dass sie nichts falsch gemacht haben, sagt Wolf Kuster, Gründer der Initiative Go Respekt. Sprechen, aufklären, sich austauschen sei auch für das Umfeld wichtig. „Dadurch kann man Angst nehmen.“ Zudem müssten Präventionsmaßnahmen thematisiert werden. Die hält die Polizei bereit: Erkennt man eine Gefahr, soll man ihr aus dem Weg gehen. Erfolgt ein Angriff, soll man auf sich aufmerksam machen, gezielt Leute um Hilfe bitten und die 110 anrufen.

Eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen, diese werden eng mit der Staatsanwaltschaft Bonn abgestimmt. In den kommenden Tagen will die Polizei in der Nähe des Tatorts Flugblätter mit den Täterbeschreibungen verteilen:

1. Person

- 17-21 Jahre
- zwischen 1,80m - 1,85m
- brauner, dunkler Hauttyp
- stämmige Statur
- schwarze Haare, Seite kurz, oben länger, nach hinten gegelt
- schwarze Jacke (u.U. Lederjacke)
- Jeanshose
- weiße Schuhe
- sprach akzentfrei deutsch

2. Person

- 17 - 20 Jahre
- kurze schwarze Haare
- ca. 1,80m - 1,85m groß
- brauner Hauttyp
- normale Statur
- weiße Jogginghose
- weißer Pullover (Adidas oder Nike), ggfs. mit Reißverschluss
- weiße oder graue Kappe
- führte unter Umständen eine schwarze Tasche mit
- sprach akzentfrei Deutsch

3. Person

- älter als 18 Jahre
- lange Haare
- schwarze lockige Haare, an den Seiten kurz rasiert, nach oben und winkelartig nach hinten frisiert
- schmale Statur
- schwarzer Vollbart
- schwarze Lederjacke
- Jeans
- kleiner als die anderen beiden Tatverdächtigen
- massives Schuhwerk

Die Ermittler bitten um Hinweise und fragen: Wer hat das Tatgeschehen oder die drei Tatverdächtigen beobachtet und/oder kann Angaben zur Identität der Verdächtigen machen? Hinweise zu dem Fall nimmt die Mordkommission unter der Rufnummer 0228 - 150 entgegen.

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