Tunnel in Bad Godesberg Arbeiten an Hauptröhre in Richtung Bonn haben begonnen

BAD GODESBERG · Auch wenn die Arbeiten im Bad Godesberger Tunnel planmäßig vorangehen: Aufatmen können Autofahrer immer noch nicht. Denn seit Montag wird in der Hauptröhre in Richtung Bonn gearbeitet.

Laut Stefanie Zießnitz vom städtischen Presseamt fließt der Verkehr nun rund zehn Wochen lang nur auf einer Spur. Und auch die seit Anfang Juli gesperrte Ausfahrt aus der Tunnelrampe Koblenzer Straße ist noch nicht wieder geöffnet. Sie bleibt noch zwei bis drei Wochen dicht, sagt Zießnitz. Staus wird es also auch weiterhin geben.

Einen Eindruck davon, wie der Tunnel aussehen wird, wenn die Arbeiten beendet sind, kann der bekommen, der in Richtung Süden unterwegs ist. Grüne Leuchten und neue Notausgangschilder an den Wänden weisen in dem fertigen Stück nun den Fluchtweg. Die wird es, wenn die Maßnahme laut Stadt voraussichtlich Ende November komplett abgeschlossen ist, dann auch in der anderen Hauptröhre geben.

So weit ist es aber noch nicht, die Behinderungen dauern an. Zurzeit können Auto- und Motorradfahrer nur noch über die Einfahrt an der Friedrichallee in den Tunnel fahren, die Rampe im Verlauf der Koblenzer Straße ist gesperrt. Außerdem ist die rechte Spur dicht, der Verkehr in Richtung Norden fließt nur noch auf einer Fahrbahn.

Auch an der Temporeduktion ändert sich nichts: Während der Bauarbeiten gilt nun in Richtung Bonn Tempo 30 statt Tempo 50. Die Blitzanlagen sind umgestellt, so das städtische Presseamt. Auch die reduzierte Höchstgeschwindigkeit trägt zu Verzögerungen bei, allerdings gilt laut Stadt das Prinzip "Sicherheit vor Leistung".

Übrigens wird auch dann im Tunnel gearbeitet, wenn niemand zu sehen ist: Es ist eine Zwischendecke eingezogen, in der sich Zu- und Abluft befinden. Auch dort sind die Arbeiter tätig.

Der Tunnel war bei seiner Inbetriebnahme 1999 auf dem neuesten Stand der Technik. Doch nach den Großbränden in Alpentunneln 1999 und 2005 wurden die Sicherheitsbestimmungen verschärft. Diese muss die Stadt nun umsetzen. Im April haben die Arbeiten begonnen. Insgesamt werden 5,3 Millionen Euro investiert, 40 Prozent davon muss die Stadt aufbringen, den Rest übernimmt der Bund.

Im ersten Bauabschnitt, der mit 2,3 Millionen Euro zu Buche schlägt, werden die Fluchtwege mit Hilfe von Kennzeichnungen und Orientierungsleuchten besser gekennzeichnet. Zusätzlich werden sogenannte LED-Markierungselemente installiert, die Zugänge zu den Treppenhäusern besser dargestellt.

Außerdem wird es eine neue Lautsprecheranlage geben, damit sich die Autofahrer im Gefahrenfall akustisch in Richtung Ausgang orientieren können. Danach steht der rund drei Millionen Euro teure zweite Bauabschnitt an. Dann wird die Lüftungstechnik auf den neuesten Stand gebracht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort