Kanalarbeiten in Mehlem Arbeiten am Entlastungskanal stocken

Mehlem · Werden die Arbeiten Entlastungskanal zwischen Bachemer Straße und Rhein rechtzeitig fertig? Einige Mehlemer bezweifeln dies und meinen die Gründe zu kennen, die Stadt widerspricht den Gerüchten.

 Entlastungskanal: Die Arbeiten an der Baugrube an der Meckenheimer Straße ruhen derzeit.

Entlastungskanal: Die Arbeiten an der Baugrube an der Meckenheimer Straße ruhen derzeit.

Foto: Axel Vogel

2015 hat die Stadt damit begonnen, in Mehlem einen Entlastungskanal zwischen Bachemer Straße und Rhein zu bauen. Zur Starkregensaison soll das rund 8,2 Millionen Euro teure Projekt fertig sein. Ob das tatsächlich so ist, bezweifeln einige Mehlemer. Denn seit einiger Zeit liegen die Arbeiten an der Baugrube an der Meckenheimer Straße, Ecke Rolandswerther Straße, nahe der Bahnunterführung brach, so die Auskunft der Bürger.

Dafür gebe es zwei Gründe, hieß es. Zum einen soll es Bedenken bezüglich der Statik der Unterführung geben. „Es soll nicht klar sein, ob die rechte Mauer stabil genug ist, um den Kanal unter der Unterführung hindurch zu treiben“, sagte ein Anlieger, der anonym bleiben möchte. Zum anderen soll die Stadt noch gar keine Genehmigung der Deutschen Bahn für diese Maßnahme haben, lautet ein weiteres Gerücht.

Dem widerspricht die Stadt deutlich. „Die Genehmigung der Deutschen Bahn zur Querung der Bundesbahnstrecke liegt seit September 2015 vor“, teilte das städtische Presseamt mit. Die Arbeiten an der Unterführung zwischen Rolandswerther Straße und Schützengraben ruhten zurzeit, „da die DB AG weitere Nachweise für die Standsicherheit der Brücke Meckenheimer Straße nachgefordert hat“.

Neubeurteilung der Standsicherheit der Brücke

Für die Beurteilung der Standsicherheit der Brücke seien zusätzliche Leistungen notwendig, „die in diesem Umfang im Vorhinein nicht absehbar waren, die jedoch aus Gründen der Sicherheit unumgänglich sind“, so das Presseamt. Ende dieses Monats werde es ein Abstimmungsgespräch mit der Deutschen Bahn geben, um die weitere Vorgehensweise abschließend zu klären. „Danach können dann die vorbereitenden Arbeiten für die Standsicherung der Brücke beauftragt und ausgeführt werden.“ Die eigentliche Querung der Bahnstrecke werde voraussichtlich in der Mitte des Jahres hergestellt. „Auswirkungen auf die Bauzeit und den Fertigstellungstermin hat dies nicht, da alle anderen Arbeiten kontinuierlich fortgeführt werden können“, betont das Presseamt. So werde derzeit im Drachensteinpark, an der Mainzer Straße, An der Nesselburg sowie an der Bachemer Straße gearbeitet.

„Zwischen den beiden Verwaltungen wurde ein Gestattungsvertrag über den Bau des Entlastungskanals abgeschlossen“, heißt es auch von der Deutschen Bahn. Für alle Maßnahmen in technischer und betrieblicher Hinsicht befinde man sich in Abstimmung mit der Stadt. Weitere Auskünfte wolle man nicht geben, da der Bau des Entlastungskanals in der Verantwortung der Stadt liege .

Sorgen der Mehlemer, die Baugruben in der Meckenheimer Straße und im Schützengraben könnten nicht genügend geschützt sein, teilt die Stadt nicht. Die Sicherung sei ausreichend, „eine zusätzliche Sicherung mit Betonpollern ist nicht notwendig“. Dass es an einer Stelle gefährlich werden könnte, sieht ein Anlieger auch an der Baustelle am Drachensteinpark, die ebenfalls nmit dem Bau des Entlastungskanals zusammenhängt. Holz- und Bauzaun seien nicht ausreichend, Betonklötze müssten her.

Sperre sorgt für Unmut

Doch nicht nur das Loch an der Grenze des Parks zur Mainzer Straße ruft Kritik hervor. Auch dass die unmittelbar an den Park angrenzende Fahrspur der Straße gesperrt wurde, sorgt für Unmut. Bis Ende Dezember, Anfang Januar hätten noch Arbeiten auf der abgesperrten Fahrspur stattgefunden, berichtete ein Bürger, der nicht genannt werden möchte. Seitdem würden dort nur noch Fahrzeuge der Baufirma oder Privatfahrzeuge der Arbeiter parken. Parkraum stünde aber in der Umgebung ausreichend zur Verfügung. Baumaterial, das momentan auf dem Bürgersteig und der Straße liegt, könne auch im Park aufgestapelt werden; dafür müsse nicht extra eine Spur dichtgemacht werden, so seine Meinung. Staus im Berufsverkehr, die die Baustellenampel dort jeden Morgen auslöse, könnten so vermieden werden.

Auf Anfrage teilte das Tiefbauamt der Stadt mit, dass die Fläche „für den An- und Abtransport an der Baustelle, unter anderem durch Betonfahrzeuge, zwingend erforderlich“ sei. Weiterhin würde ein Kran, der für die Herstellung des Schachtbauwerks dort steht, die Freigabe der Straße verhindern. Wegen „des Baumbestandes und der Anlage des Parks“ könne dieser nicht als Ausweichfläche dienen. Die Bürger müssten sich aber nicht mehr lange gedulden: Ende März 2017 sollen die Arbeiten dort abgeschlossen sein und die Straße wieder freigegeben werden.

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