Neubaugebiet am Lehnpütz Anwohner in Muffendorf befürchten hohe Kosten

Muffendorf · In Muffendorf sollen neun Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus entstehen. Dabei soll auch die Straße am Lehnpütz erschlossen werden. Die Erschließung ist nun genehmigt, Anwohner fürchten allerdings hohe Kosten.

 Hinter dem Gartentörchen liegt die Wiese, auf der ein Teil der Häuser gebaut werden sollen. Rechts daneben befindet sich die Straße Lehnpütz, die im Rahmen der Neubauarbeiten erschlossen werden soll.

Hinter dem Gartentörchen liegt die Wiese, auf der ein Teil der Häuser gebaut werden sollen. Rechts daneben befindet sich die Straße Lehnpütz, die im Rahmen der Neubauarbeiten erschlossen werden soll.

Foto: Ronald Friese

Im oberen Teil von Muffendorf grummelt es: Grund ist das geplante Bauvorhaben am Lehnpütz mit neun Einfamilienhäusern und einem Doppelhaus sowie die damit zusammenhängende Erschließung der Straße, für die auch die anderen Anlieger zahlen sollen. Das Wiesengrundstück, auf dem acht Häuser gebaut werden sollen, liegt im Hang und bietet einen wunderbaren Ausblick auf das Siebengebirge. Der Lehnpütz ist an dieser Stelle ein schmaler, asphaltierter Weg, an dem es auf beiden Seiten nur Büsche und Bäume gibt. Dort ist noch kein Kanal verlegt.

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg ging es zunächst um zwei Bürgeranträge: Der eine sprach sich gegen eine Mitfinanzierung bei der Straßenerschließung aus. Die Stadt hat nach Angaben von Ingo Alda vom Bauordnungsamt über den Daumen bislang ein Beteiligungsverhältnis von 55 zu 45 für den Investor und die Anlieger ausgerechnet. Die befürchten, dass später jeden Tag 20 zusätzliche Autos durch das enge Muffendorf fahren würden und schlagen vor, den Lehnpütz für den Durchgangsverkehr zu sperren. Den oberen Teil könne man als Privatstraße ausweisen und damit das Neubaugebiet in Muffendorf erschließen. Die Stadt lehnt eine solche Durchfahrtssperre jedoch ab.

Anträge wurden zurückgestellt

In dem anderen Bürgerantrag ging es um den gewünschten Bau von drei Parkplätzen bei der Erschließung. Dazu sagte Alda, dass es durch die neuen Häuser sowieso mehr Verkehr geben werde. So werde die Straßenplanung mit den Parkplätzen plus den privaten Parkplätzen noch vorgestellt. Beide Anträge stellten die Politiker erst einmal zurück, bis nähere Planungsdetails vorliegen. Als Alda erwähnte, dass der Bauherr jetzt schon gerne einen Vorbescheid hätte, um Planungssicherheit zu haben, wurden einige Politiker skeptisch. „Das darf kein Blankoscheck zum Bauen sein“, meinte Philipp Lerch (CDU). Weitere Parteien schlossen sich dieser Meinung an. Der Verwaltungsmitarbeiter beruhigte die Runde, denn erst ein Vertragsabschluss sei maßgeblich. Erst damit könne die Ausbauplanung erfolgen.

„Die Pläne sind erst einmal dem Bürger vorzulegen, und zwar bei einer Bürgerversammlung“, sagte Marcel Schmitt vom Bürger Bund Bonn. Er möchte auch eine Alternative für eine Erschließung vorgelegt bekommen, verlangte eine Einfügung in die Umgebung und fragte, ob man so ein massives Projekt überhaupt wolle. Außerdem sei das Hanggrundstück eine Kaltluftfläche, da müssten die klimatischen Auswirkungen geprüft werden. All diesen Anmerkungen schlossen sich bei der Abstimmung die anderen Parteien an. Auch der Vorbescheid wurde letztlich mehrheitlich genehmigt. Derzeit lässt der Bauherr bereits eine Straßen- und Entwässerungsplanung erarbeiten. Er will dann den Kanal erst einmal selbst verlegen lassen und dafür in Vorleistung gehen. Die Abrechnung durch die Stadt kommt dann danach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort