Prinzenstraße in Friesdorf Anwohner beklagen Kahlschlag

Friesdorf · Peter Ohly und seine Frau leben seit mehr als 20 Jahren in der Prinzenstraße. „Zu Beginn der 1990er Jahre machte der Baumbestand hier noch einen geschlossenen Eindruck“, erzählt Ohly. Heute beklagen sie einen Kahlschlag.

 Sind traurig und wütend, dass viele Bäume in ihrer Straße verschwunden sind: (v.l.) Ilona Berke, Astrid Hainich, Rüdiger Flacke sowie Renate und Peter Ohly.

Sind traurig und wütend, dass viele Bäume in ihrer Straße verschwunden sind: (v.l.) Ilona Berke, Astrid Hainich, Rüdiger Flacke sowie Renate und Peter Ohly.

Foto: Ronald Friese

Peter Ohly und seine Frau leben seit mehr als 20 Jahren in der Prinzenstraße. „Zu Beginn der 1990er Jahre machte der Baumbestand hier noch einen geschlossenen Eindruck“, erzählt Ohly. „Hier in der Prinzenstraße standen Alleebäume, es gab ein geschlossenes Straßenbild, aber quasi über Nacht ist das alles weggekommen“, ergänzt seine Frau Renate.

„Vor 30 Jahren standen hier noch zahlreiche Weißdornbäume, die im Frühjahr wunderbar blühten“, so Peter Ohly. „Schon damals fielen einige Karrees im Bürgersteig auf, die auf ehemaligen Baumbestand hindeuteten.“ Inzwischen seien immer mehr Bäume verschwunden. Drei seien durch Gingkos ersetzt worden, die zu groß geworden waren und schließlich als weibliche Exemplare ersatzlos gefällt wurden.

Früher stand vor jedem Haus ein Baum

„Ergebnis ist, dass die verwaisten Grünflächen im Bürgersteig die wenigen zu den Häuserfassaden passenden Bäume überwiegen. Gerade nur vier Weißdornbäume sind in einem Zustand, dass sie zum Blühen kommen. Früher stand hier vor jedem Haus ein Baum. Ist es Friesdorf nicht wert, sein über Jahre gewachsenes Flair und die Wohnqualität zu erhalten? Es fehlt einfach ein Gesamtkonzept“, kritisiert das Ehepaar Ohly.

„Die Rotdorne mussten gefällt werden“, erläutert ein Sprecher der Stadt Bonn. „Sie waren abgestorben und mussten wegen der Verkehrssicherheit entfernt werden. Später hat das Grünflächenamt es dann mit anderen Bäumen versucht, mit sogenannten schwedischen Mehlbeeren.“

Zierapfelsorte gepflanzt

Vor acht Jahren habe man diese Zierapfelsorte gepflanzt. Sie sehe zwar anders aus als die ursprünglichen Bäume, seien aber gut geeignet und könnten sich weiter gut entwickeln. „Insgesamt wurden acht Bäume gepflanzt, weitere acht noch nicht. Diese sind für die Periode 2017/2018 vorgesehen“, so der Vertreter der Stadt weiter.

Übrigens: Peter Ohly wäre sogar bereit, eine Baumpatenschaft zu übernehmen. „Wie schön eine Straße mit blühenden Bäumen sein kann, haben die Kirschbäume in der Bonner Nordstadt vor einigen Wochen wieder demonstriert“, sagt er.

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