Schulprojekt in Plittersdorf Alle 216 Gotenschüler standen auf der Bühne

Plittersdorf · Das Musicalprojekt „Der fliegende Gotenteppich“ soll das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und thematisiert Unterschiede der Kulturen. Die Kinder führten das Stück bravourös auf.

 "Der fliegende Gotenteppich" haben sie ihr Musical genannte, an dem sich sämtliche 216 Gotenschüler beteiligten.

"Der fliegende Gotenteppich" haben sie ihr Musical genannte, an dem sich sämtliche 216 Gotenschüler beteiligten.

Foto: Ronald Friese

Es war eine echte Premiere für die gesamte Gotenschule: Am Freitag präsentierten 216 Grundschüler der Gotenschule in der Aula der benachbarten Elisabeth-Selbert-Gesamtschule ihr „Musiktheater“ mit dem Titel „Der fliegende Gotenteppich“.

„Das ist das erste Mal, dass wir hier in der Aula der Gesamtschule etwas aufführen“, sagte Sigrid Braun, Vorsitzende des Fördervereins der Gemeinschaftsgrundschule. „Unsere Turnhalle ist für dieses Projekt einfach zu klein.“ Die Aufführung in der Aula bildete den Abschluss eines außergewöhnlichen Projektes, in dem sämtliche Schulkinder die Möglichkeiten erhielten, Musik zu machen und Theater zu spielen.

Die inhaltliche Leitlinie dieses „Musiktheaters“, das von einem Theater- und einer Musikpädagogin betreut wurde, war die Begegnung der Kulturen. „Vor dem Hintergrund, dass 75 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund haben, ist es uns sehr wichtig, dass wirklich alle Kinder dabei sind“, betonte Sigrid Braun. „Damit stärken wir auch das Wir-Gefühl an unserer Schule“, ergänzte Schulleiterin Sabine Kütting.

„Heute können wir sehen, zu welcher Gemeinschaft die Gotenschule zusammengewachsen ist“, betonte Braun stolz. „Das ist ein bewegender Moment zu sehen, wie bei dieser Aufführung 216 Kinder gemeinsam auf der Bühne stehen und ihr Werk zeigen, das sie zusammen entwickelt haben.“

Theater- und Musikpädagogen hatten über das gesamte Schuljahr gemeinsam mit allen Klassen gearbeitet, um deren musikalische Entwicklung zu fördern und den Zugang zum Theaterspiel zu eröffnen. Sie studierten mit ihnen Szenen und Lieder ein und ermutigten die Schüler, in ihren Familien nach Geschichten zu forschen, um ihre kulturellen Hintergründe mit einzubeziehen.

„Aus verschiedenen Themen haben wir dann einen roten Faden für unser Theaterstück entwickelt“, sagte Theaterpädagoge Ingmar Jochem. Zum Abschluss des Projekts gestaltete jede Klassenstufe circa 20 Minuten mit Musik und Theater, wobei neben dem szenischen Spiel vor allem der Chorgesang, teilweise unterstützt mit Instrumentalbegleitung, im Mittelpunkt stand.

Möglich machte das Musiktheater die Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse in Bonn, die das Projekt mit 8000 Euro förderte. Mit dem Geld wurden zusätzliches Personal sowie Instrumente und Kostüme finanziert. Vor Beginn des Musicals wurden anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Fördervereins der Gotenschule auch ehemalige Vorstände geehrt.

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