Workshops für kreative Jugendliche Abschlussfest in Bad Godesberg beeindruckt Erwachsene

Bad Godesberg · Beim Abschlussfest des Kulturprojekts „IyouWe“ in Bad Godesberg sind die Erwachsenen von der Leistung der jungen Leute beeindruckt. Über 100 Teilnehmer haben bei den Workshops mitgemacht.

„Manchmal habe ich mich schon ein bisschen klein gefühlt“, stellte Rocco Cuschie fest. Kein Wunder, denn mit seinen elf Jahren lag der Junge eigentlich zwei Jahre unter dem offiziellen Anmeldealter für das Projekt „IYouWe“. Es bot in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal zwei Wochen lang in den Ferien kreative Workshops für Jugendliche. Seit dem 23. Oktober konnten Kids zwischen 13 und 17 Jahren an mehreren Tagen jeweils drei- bis vierstündige Blöcke zu den Themen Skulptur, Schauspiel, Bloggen, Parkour, Manga, Poetry-Slam, Hip Hop, Singer/Songwriter, Food Art oder Tontechnik belegen.

Eigentlich habe sein Alter aber niemanden gestört, und so freute sich Rocco über viele neue Eindrücke und eine gelungene Konzertpremiere. Zunächst hatte er neben dem Skulpturenworkshop und dem Tontechnik-Kurs auch am Singer/Songwriter-Workshop teilnehmen wollen. Das hatte aber nicht geklappt, weil die beiden letzteren sich zeitlich überschnitten hätten, so der musikbegeisterte Junge. Statt aber beim großen Abschlussfest lediglich hinter der Bühne aktiv zu sein, stand er plötzlich doch noch im Rampenlicht. „Die Gruppe von Makeda hatte keinen Cajón-Spieler und da bin ich spontan eingesprungen“, berichtete er fröhlich.

Unterstützung von der Musikerin Makeda

Viereinhalb Teilnehmer habe ihr Workshop folglich gehabt, erzählte die Bonner Musikerin Makeda nach dem begeistert aufgenommenen Abschlusskonzert. „Ich habe sie sozusagen zu Wasser gelassen, und sie sind gut geschwommen“, zeigte sie sich von der Leistung ihrer Schüler beeindruckt. Sie habe extra nicht mitgesungen, damit sich sich die Teilnehmer nicht an ihr hätten festklammern können, so die Musicaldarstellerin, die einige aus ihrer Rolle im Musical Bodyguard kannten.

Drei Tage jeweils für drei Stunden haben die Kids ihre kreative Ader angezapft, ihre Gefühle zu Papier gebracht und dann auf der Bühne performt. Dem Frust über die Schule hätten sie schließlich den meisten Platz eingeräumt. Sie habe schon ein paar Tränen in den Augen gehabt, befand Mirjam Siebenlist nach dem vollendeten Abschlussprogramm. Der Poetry-Slam-Beitrag von Sultan habe sie zutiefst beeindruckt, so die Abteilungsleiterin beim städtischen Kulturamt. Auch Organisatorin Magdalena Bahr zeigte sich mit dem Ergebnis der zwei Wochen zufrieden. Am meisten freue sie sich darüber, dass die Jugendlichen fern des schulischen Betriebs und der alltäglichen Routine auf ihre eigene Art Themen erarbeiten konnten, die sie interessierten und bewegten.

Für Manga hatte sich Marius Cremer interessiert. Die Arbeitsergebnisse des 15-Jährigen konnten Besucher im Foyer bestaunen, während sie sich nach dem Bühnenprogramm in die Schlange zum Buffet einreihten. Elena, Anna, Ida und Alicia hatten im FoodArt-Workshop bei Sabine Mundt gelernt, wie man Apfel-Birnen-Kompott mit Mandelstreuseln, Schweineöhrchen oder Fleischbällchen mit Linsen-Paprika-Möhren-Dip zubereitet – den Gästen schmeckte es ausgezeichnet.

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