Denkmalschützer wollen Bau neu bewerten Abrisspläne: Markuskapelle auf Prüfstand

Bad Godesberg · Ob die von Umbauarbeiten bedrohte Markuskapelle im Markusstift unterhalb der Godesburg erhalten bleibt, ist weiter unklar. Unter Denkmalschutz steht das Bauwerk nach aktuellem Stand jedenfalls nicht.

Auch lägen derzeit keine Merkmale dafür vor, an diesem Status etwas zu ändern. Dennoch soll bei Fachleuten noch einmal nachgehakt werden. Das erklärte der Chef der Unteren Denkmalbehörde, Franz-Josef Talbot, jetzt in der Bezirksvertretung.

Als "Kulturvandalismus" hatte SPD-Fraktionssprecher Lutz Beine zuvor die Abrissabsichten bezeichnet und gefordert, die Abrissgenehmigung zurückzustellen. Nicht ganz so markig, wenngleich in der Tendenz ähnlich, äußerten sich Vertreter anderer Fraktionen. So meinte Juppi Schäfer (Die Godesberger) gar, in der Kapelle "das einzige Gebäude, das die sogenannte Altstadtsanierung überstanden hat", zu erkennen.

Inwieweit die Markuskapelle tatsächlich das in dieser Weise gerühmte Kleinod darstellt, soll jetzt eine Stellungnahme des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege klären, die dort laut Talbot bereits erbeten wurde. Bei der Markuskapelle handelt es sich um eine etwa einhundert Jahre alte frühere Krankenhauskapelle, die baulich in das heutige Markusstift integriert ist und aktuell offenbar Umbauplänen im Wege steht.

Eine nähere Begründung für den Abrissantrag liegt der Verwaltung nicht vor. Unbestätigten Informationen zufolge deuten die Grundmauern auf einen tausend Jahre alten Vorgängerbau hin; eindeutig nachgewiesen ist das jedoch nicht.

Sicherheitshalber stellte die SPD den Antrag, mögliche Bodendenkmäler auf jeden Fall zu erhalten, und fand dafür eine Mehrheit. Der Abrissantrag war vor wenigen Wochen im für den Denkmalschutz zuständigen Unterausschuss öffentlich geworden, als er beim Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" zur Sprache kam.

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