Waldorfkindergarten in Bad Godesberg Ab September wird eine neue Unterkunft benötigt

BAD GODESBERG · Der Waldorfkindergarten an der Herderstraße sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Weil der Eigentümer des Privathauses, in dem sich die Einrichtung seit 1992 befindet, die Immobilie unvermietet verkaufen möchte, hat er kurz vor Weihnachten den Mietvertrag mit dem Kindergarten gekündigt. Zum Sommer.

 Elterninitiative, Erzieherinnen und Kinder sind auf der Suche nach einem neuen Haus oder einer Wohnung für den Kindergarten.

Elterninitiative, Erzieherinnen und Kinder sind auf der Suche nach einem neuen Haus oder einer Wohnung für den Kindergarten.

Foto: RONALD FRIESE

Deswegen müssen die 25 Kinder samt Erziehern zum neuen Kindergartenjahr, spätestens im September 2016, raus. "Wenn wir bis dahin nichts gefunden haben, müssen wir den Kindergarten schließen", sagt Jennifer Watkins vom Vorstand der Elterninitiative.

Um das zu verhindern, sind sie und ihre Mitstreiter auf der Suche nach neuen Räumen. Eine Suche, die sich alles andere als einfach gestaltet. Denn nach ihren Erfahrungen zu urteilen scheint nichts frei zu sein, sagt Watkins.

Zurzeit werden in dem Waldorfkindergarten 25 Kinder betreut, die alle älter als drei Jahre sind. "Bisher hatten wir keine Möglichkeit, Unter-Dreijährige aufzunehmen, weil es die Räume nicht hergegeben haben", sagt Watkins. Das könnte sich ändern, wenn eine neue Unterkunft gefunden ist. Anfragen gebe es genug. Bleibt es bei einer Gruppe, sollten das neue Haus oder die neue Wohnung mindestens 140 Quadratmeter groß sein und einen Garten haben.

Enthalten sein sollten ein oder mehrere große Zimmer als Gruppenraum und mindestens ein weiteres Zimmer, ein großer Flur oder Garderobenraum, Küche, Bad und separate Toilette. Noch lieber aber wäre den Eltern eine Immobilie, die 180 Quadratmeter oder größer ist. Gibt es mindestens zwei Gruppenräume, einen Schlafraum und einen Garten können nämlich auch Unter-Dreijährige aufgenommen werden.

Um Hilfe bei der Suche zu bekommen, hat sich die Elterninitiative an die Verwaltung gewendet. Dort habe man signalisiert, den Waldorfkindergarten erhalten zu wollen, sagt Watkins. Auch habe man angedeutet, dass die Schaffung weiterer U-3-Plätze im Interesse der Stadt liege. Die Stadt hat für heute eine Stellungnahme zu dem Thema in Aussicht gestellt.

Die Eltern wollen auf jeden Fall alles dafür tun, dass es auch weiterhin einen Waldorfkindergarten in Bad Godesberg gibt. Denn eine Schließung kommt für sie nicht infrage - aus verschiedenen Gründen. "25 Kinder müssten anderswo untergebracht werden", sagt Vorstandsmitglied Damien Krischewsky.

Das wäre für die Kleinen "sehr schmerzvoll. Sie haben ihre Freunde hier und sind gebunden". Schwierig sei die Situation auch für die Eltern. In den meisten Familien seien Vater und Mutter berufstätig, "so dass sie auf einen Platz dringend angewiesen sind", ergänzt Watkins. Da aber der Aufnahmeprozess für das nächste Kindergartenjahr bereits läuft, "sind die Eltern gezwungen, sich schon jetzt nach Alternativen umzuschauen". Außerdem dürfe man die Erzieherinnen um Leiterin Uta Wittland nicht vergessen.

Weitere Infos:

www.waldorfkindergarten-bad-godesberg.de.
E-Mail: waldorfkiga.godesberg@ googlemail.com
Tel.: 02 28/28 61 52 34 oder 01 60/63 74 936.

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