Evangelische Immanuelkirche Ab Montag ist die Kirche im Einkaufszentrum Heiderhof

Bad Godesberg · Startschuss für evangelische Gemeindearbeit im Heiderhofer Ladenlokal: Für ein Jahr ist das Kontaktbüro Anlaufstelle der Immanuelkirche - mitten im Herzen des Heiderhofs.

 Arbeiten im neuen "Kontaktladen" der Immanuellkirche: Joachim Schick, Jacek Kumelan, Pfarrer Rainer Fincke, Anke Roggenkamp, Ulrike von Bargen.

Arbeiten im neuen "Kontaktladen" der Immanuellkirche: Joachim Schick, Jacek Kumelan, Pfarrer Rainer Fincke, Anke Roggenkamp, Ulrike von Bargen.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

Ulrike von Bargen, Buchereileiterin der evangelischen Immanuelkirche, räumt gerade mit Anke Roggenkamp die letzten Bücher, CDs und Filme in die Regale eines Ladens im Heiderhofer Einkaufszentrum. Drüben vervollständigt Joachim Schick noch das Sortiment seines ökumenischen Eine-Welt-Ladens. Die Gäste des nahen Cafés im Innenhof des Zentrums schauen neugierig herüber. Mit Pfarrer Rainer Fincke und Büroleiterin Lili Krieger werden die Ehrenamtlichen an diesem Montag im Ladenlokal das neue Kontaktbüro mitten im Herzen des Heiderhofs eröffnen.

„Ja, kommen Sie dann doch gerne vorbei“, antwortet von Bargen einer neugierigen Passantin. Kinder drücken sich schon an den Scheiben die Nasen platt. „Wir werden immer wieder gefragt, ob das wirklich eine Bücherei für alle ist – und nicht nur für die Evangelischen. Klar doch“, sagt Roggenkamp. Die Gemeinde öffne sich hier sichtbar im Ortsteil, nachdem sie schon drüben im Kirchgarten per Rodung die Sichtbarrieren vom Einkaufszentrum zum Gotteshaus entfernte, ergänzt Pfarrer Fincke.

Gruppenangebote im Altenheim

An diesem Nachmittag schließt er sich noch einmal mit seinen Mitarbeitern kurz. „Das Kontaktbüro im Ladenlokal ist nun eine gute Chance für uns, Schwellen abzubauen und neue Wege zu gehen.“ Dabei ist die einjährige Anmietung des Ladens eine Notlösung für die Johannes-Kirchengemeinde. Wie berichtet, hat sie ihr in die Jahre gekommenes Heiderhofer Gemeindezentrum nebst Kirchraum leer geräumt und lässt es aktuell kernsanieren und behindertengerecht zugänglich machen. Die Gottesdienste finden seit Ende Mai in der katholischen Nachbarkirche Frieden Christi, die Gruppenangebote im Altenheim Haus auf dem Heiderhof daneben statt – beides gute Lösungen, findet Fincke.

„Hier im Einkaufszentrum können uns nun Interessierte die Woche über kennenlernen“, sagt Pfarrer Fincke. Er steht hier mit Sprechstunden und Seelsorge gerade für die vielen älteren Heiderhofer Bürger bereit. Dazu wird auch die Seniorenbeauftragte Lilli Krieger ab Montag im Ladenlokal zu sprechen sein.

Für Kinder, Jugendliche und Familien wartet die Bücherei hier an vier Wochentagen und nun auch am Samstagmorgen auf Groß und Klein. Und der Eine-Welt-Laden hat an vier Wochentagen geöffnet. „Hier sind kirchliche Angebote gut sichtbar und ohne Handicap erreichbar“, sagt Ursula Dobelke vom Eine-Welt-Team. Jeder Laden, der sich im Einkaufszentrum fülle, sei gut für den Heiderhof, meint Ernestina Hirsch, die gerade Einkäufe erledigt. Eine weitere Belebung begrüße sie sehr.

Kirchliche Angebote ohne Hemmschwelle

Für Neuzugezogene wie ihn sei es sicherlich ein Gewinn, kirchliche Angebote jetzt ohne Hemmschwelle vorzufinden, meint Jacek Kumelan, der sich das Kontaktbüro an diesem Nachmittag schon einmal anschaut. Per Buchausleihe könne er sicher auch seine Sprachkenntnisse erweitern, sinniert er dann. „Ich bin schon jetzt dankbar, dass Sie ins Einkaufszentrum kommen“, sagt Kumelan zu Pfarrer Fincke.

Am Montag wollen sich die Mitarbeiter bei ihren neuen Nachbarn in den umliegenden Läden vorstellen. Pfarrer Fincke legt schließlich mit seinem Team wie eine Mannschaft vor einem Basketballspiel die Hände aufeinander: „Start frei. Jetzt geht's los.“

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