Kontrolle von Nagelstudios in Bonn und Region Zoll deckt Beschäftigung von zwei 15-Jährigen auf

Bonn · Bei der Kontrolle von zahlreichen Nagelstudios in Bonn und der Region haben Beamte des Hauptzollamts Köln am Mittwoch unter anderem die Beschäftigung von zwei 15-jährigen Mädchen aufgedeckt. Sieben Personen wurden der Polizei übergeben.

Die zahlreichen Verdachtsfälle, auf die 35 Beamte des Kölner Hauptzollamtes am Mittwoch bei Kontrollen von Nagelstudios in Bonn, Bad Godesberg und dem Rhein-Sieg-Kreis gestoßen waren, haben sich erhärtet. Dass teilte Jens Ahland, Sprecher des Kölner Hauptzollamtes, mit.

Wegen der vielen Hinweise bereits bei den ersten Kontrollen habe man statt der anvisierten 30 Geschäfte allerdings nur zehn Nagelstudios kontrollieren können, so Ahland weiter. Die Zöllner waren Verstößen gegen den Mindestlohn, ferner Schwarzarbeitern oder Mitarbeitern auf der Spur, die sich illegal im Land aufhalten.

Bereits am Mittwoch hatte der Zoll im Zuge der Prüfungen der Nagelstudios sieben Personen der Polizei übergeben. „Insgesamt wurden von uns 24 Personen befragt“, konkretisierte der Zollsprecher am Donnerstag. Bei jedem Salon sei man auf Hinweise für fehlende beziehungsweise unrichtige Meldungen zur Sozialversicherung gestoßen. Bei 19 Beschäftigten hegt der Zoll den Verdacht, das Verstöße gegen den Mindestlohn vorliegen.

Besonders staunten die Beamten über zwei junge Frauen, die sich unter den sieben der Polizei überstellten Personen befunden hatte: „Beide waren erst 15 Jahre alt und ohne einen Aufenthaltstitel“, so Ahland. Beide haben man daher auch dem zuständigen Jugendamt übergeben.

Illegale Beschäftigung aufgedeckt

Geprüft wurde in den Studios, ob die Mitarbeiter ordnungsgemäß angemeldet sind. Zudem, ob sie eine Arbeitserlaubnis besitzen und der Mindestlohn gezahlt wird. „In der Vergangenheit haben wir bei ähnlichen Kontrollen schon mehrfach Verstöße gegen den Mindestlohn festgestellt, teilweise wurden Mitarbeiter aber auch ohne Arbeitserlaubnis oder sogar mit gefälschter Identität beschäftigt“, sagte Ahland. Nach Aussage eines an der Aktion beteiligten Zollbeamten würden Nagelstudios „oft von Asiatinnen geführt beziehungsweise betrieben“.

Während sich anfängliche Verdachtsmomente gegen eine Mitarbeiterin des Bad Godesberger Nagelstudios wegen fehlender Ausweisdokumente laut Ahland „nicht bestätigten“, wurden die Zollbeamten in den anderen Objekten fündig. In der Bonner Innenstadt habe man in zwei Geschäften insgesamt drei Personen angetroffen, „die sich offensichtlich illegal in Deutschland aufhalten“, sagte Ahland. Alle drei seien der Bonner Polizei übergeben worden.

Der Siegburger Polizei überstellte der Zoll zwei Personen, die man in einem Sankt Augustiner Studio angetroffen hat. In Troisdorf erwies sich bereits die Kontrolle des ersten Nagelstudios als Volltreffer: „Eine Person wurde ohne Papiere angetroffen, eine zweite ohne Arbeitserlaubnis“, so Ahland. Weitere Ergebnisse zu den Kontrollen sollen am Donnerstag bekanntgegeben werden.

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