Fall Niklas P. Walid S. bleibt erst einmal hinter Gittern

Bonn · Eigentlich sollte am Montag eine Richterin entscheiden, ob der mutmaßliche Haupttäter im Fall des getöteten Niklas P. weiter in Untersuchungshaft bleibt. Kurz nach dem Beginn wurde die Verhandlung allerdings vertagt.

Der Hauptverdächtige im Fall Niklas P. bleibt erst einmal hinter Gittern. Wie die Bonner Staatsanwaltschaft soeben mitteilte, endete der heutige Haftprüfungstermin, den der Verteidiger von Walid S. beantragt hatte, ohne Ergebnis. Der Grund ist laut Anwalt Martin Kretschmer, dass die Ermittlungsrichterin und er als Verteidiger unmittelbar vor dem Termin von neuen Ermittlungsansätzen überrascht worden seien. Deshalb habe er im Termin vor der Richterin darum gebeten, eine Entscheidung zu verschieben, um die neuen Erkenntnisse zu prüfen.

Anwalt Kretschmer betonte ausdrücklich gegenüber dem GA: „Ich habe den Haftprüfungsantrag nicht zurückgenommen.“ Wann eine Entscheidung darüber gefällt wird, ob Walid S. in U-Haft bleiben muss oder auf freien Fuß gesetzt wird, steht noch nicht fest. Oberstaatsanwältin Karen Essig erklärte dazu: „Es schließen sich nun weitere Ermittlungen an, die auch für die Haftfrage relevant sind.“

Der Verteidiger des 20-jährigen Walid S. hatte beim Amtsgericht einne Haftprüfung beantragt, weil die Beweise gegen seinen Mandanten seiner Meinung nach nicht ausreichen. Die Ermittler sind hingegen davon überzeugt, dass es der 20-Jährige war, der den 17-jährigen Niklas P. mit Schlägen und Tritten gegen den Kopf tödlich verletzte und ermitteln gegen Walid S. wegen versuchten Totschlags.

Seit Mitte Mai sitzt Walid S. in Untersuchungshaft. Eine Jacke mit Blut des Opfers wurde bei ihm gefunden. Er bestreitet die Tat. Ein 21-jähriger mutmaßlicher Mittäter sitzt seit fast zwei Wochen ebenfalls in Untersuchungshaft.

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