Mehr als 100 Stände zum Stöbern Viele Stände auf dem Kinder-Flohmarkt in Bad Godesberg

Mehlem · Die Kindergarten Arche Noah, die katholische Grundschule, die Kita Kleine Helden und das Monti-Haus liegen in direkter Nachbarschaft. Was liegt da näher, als die jährlichen Flohmärkte am gleichen Tag zur gleichen Uhrzeit zu.

 Wenig elektronisches, viel klassisches Spielzeug verkauft Hannah (11) mit ihrer Mutter auf dem Flohmarkt.

Wenig elektronisches, viel klassisches Spielzeug verkauft Hannah (11) mit ihrer Mutter auf dem Flohmarkt.

Foto: Petra Reuter

Angefangen hatte es vor zehn Jahren mit einem kleinen Frühjahrsflohmarkt im Kindergarten Arche Noah, erzählt Organisatorin Stefanie Gille-Lindhorst. Dann kam die benachbarte katholische Grundschule dazu, kurze Zeit später schloss sich die Kita „Kleine Helden“ an. Schließlich vervollständigte das Monti-Haus quasi das Quartett. So stöberten auch in diesem Frühjahr mehrere Hundert Besucher an insgesamt rund 100 Ständen in den in direkter Nachbarschaft gelegenen Gebäuden. Die meisten besuchten tatsächlich alle vier Stationen unter anderem auf der Suche nach Spielzeug, Kleidung, Laufstall, Fahrrad oder Kinderwagen.

„Besondere Schwerpunkte gibt es hier nicht“, erklärte Gille-Lindhorst. „Jeder kann überall anbieten, was er möchte. Eine Ausnahme ist in diesem Jahr zum ersten Mal der Rad- und Rollen-Markt am Monti-Haus.“ Dort biete man alles fürs Kind an, was Räder oder Rollen habe. Geändert habe sich ansonsten in den letzten Jahren der Schwerpunkt tendenziell von der Kleidung weg hin zu mehr Spielzeug. Dabei seien kaum elektronische Spielsachen dabei, eher die Klassiker. Gesellschaftsspiele, Lego, Playmobil, Bücher und Geschicklichkeitsspiele verkauften Eltern und Kinder gleichermaßen. Nils stand gleich für seine beiden Geschwister mit am Stand. Um Viertel vor Zwölf hatte er bereits rund 40 Euro eingenommen. „Das Geld teilen wir unter uns auf und entscheiden dann, was wir damit machen“, erzählte der Zehnjährige.

„Ich suche nach guter Kleidung für Jungs“, sagte eine Besucherin, die sich mit einem Stück Kuchen aus einer der beiden Cafeterien am Fahrzeugpodest niedergelassen hatte. Wie ihre Freundin stöbert sie für zwei Kinder quer durch die Stände und hat auch schon einen Pullover gefunden. „Drei Stunden reichen gut“, antwortete sie auf die Frage, ob die begrenzte Öffnungszeit für vier Flohmärkte nicht zu knapp wäre. Weil die Gebäude gleich nebeneinander liegen, sei das kein Problem.

„Wir haben festgestellt, dass es ab ein Uhr immer schnell sehr ruhig wird. Deshalb haben wir die Zeiten nie ausgedehnt“, so Gilles-Lindhorst. Das passe nicht nur für die ehrenamtlichen Helfer und die Anbieter gut, sondern auch für die Kundschaft. „Man kann vorher noch etwas einkaufen gehen und hat am Nachmittag noch Zeit, als Familie etwas zu unternehmen“, führt sie aus. Dass die Rechnung aufgeht, zeigte der rege Zulauf, kaum dass sich die Türen geöffnet hatten.

Sorge, dass sich die vier Flohmarktstationen gegenseitig die Kundschaft streitig machen, hat sie nicht. „Das Angebot ist ja immer ein bisschen anders“, findet sie. Außerdem zeige die Erfahrung, dass das erweiterte Angebot deutlich mehr Kaufinteressenten locke, als wenn jede Einrichtung an versetzten Wochenenden ihr eigenes, dann deutlich kleineres Süppchen koche. Najat Acharki und Serap Özdemir betreuten den Rad- und Rollenmarkt und bestätigten den Effekt. Zwei Roller, ein Bobbycar und ein Hüpfpferd auf Rollen hatten innerhalb der ersten Stunde bereits neue Besitzer gefunden.

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