Ehrenpräsident hört auf Trainerwechsel beim Godesberger TV

Pennenfeld · Johannes Wandt übergibt nach mehr als 50 Jahren am Volleyballnetz an Nazir Wahabzada. Als Spieler der Seniorenmannschaft macht er jedoch weiter.

 Schluss nach vielen Jahren: Johannes Wandt (links) übergibt Volleyball und Schlüssel an Nazir Wahabzada.

Schluss nach vielen Jahren: Johannes Wandt (links) übergibt Volleyball und Schlüssel an Nazir Wahabzada.

Foto: Friese

Beim letzten Training der „Senioren ab 40“ bei den Volleyballern im Godesberger Turnverein (GTV) übergab der langjährige Übungsleiter Johannes Wandt den Stab weiter an Nazir Wahabzada. Genauer gesagt übergab er Ball und Schlüsselbund an den 50-jährigen Afghanen, der seit mehr als 30 Jahren in Bad Godesberg lebt.

30 Lebensjahre sind es auch, die die beiden begeisterten Volleyballspieler voneinander trennen. Wandt, Ehrenvorsitzender des GTV und Gründer der Volleyballer im Verein, wurde am 13. Juli 80 Jahre alt. Zeit also, zumindest den Posten als Übungsleiter der älteren Herren weiterzugeben. Der Mannschaft bleibt der agile Godesberger aber auch weiterhin erhalten. „Ich habe weder Knie- noch Gelenkprobleme – solange ich fit bin, geht's hier weiter“, sagt er.

„Fritz Kessler, der Direktor der Carl-Schurz-Realschule, hat 1963 eine Volleyballgruppe für Lehrer ins Leben gerufen. Genau am 21. August 1964 nahm ich als Referendar zum ersten Mal am Spiel teil. Seit der Zeit spielen jeden Freitag von 18 bis 20 Uhr einige Männer in Godesberg Volleyball“, erinnert sich Wandt.

Zu den „einigen Männern“ gehören heute im Schnitt zehn bis zwölf Herren, einige etwas älter, einige ein wenig jünger. Der älteste ist der 83-jährige Günter Herbst. „Der Übergang zum neuen Trainer ist geglückt, zumindest bis jetzt“, meint er mit einem Augenzwinkern. Der neue Übungsleiter gehört zu einer Gruppe von Afghanen, die beim GTV Volleyball spielen. Wahabzada trainiert die „Senioren ab 40“ seit Mai dieses Jahres und sagt: „Vor allem der Spaß im Sport steht bei mir im Vordergrund.“ In den vergangenen 20 Jahren gründete er einige eigene Mannschaften, darunter im Bonner Norden eine Mannschaft für Jugendliche, später noch die Amnesty International-Volleyballmannschaft.

Auch be den SSF Bonn trainiert Wahabzada bis heute Volleyball-Teams. Für den früheren Sportlehrer Johannes Wandt geht eine Ära zu Ende. Seine Altherren scheinen übrigens in der Turnhalle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums geradezu „verwurzelt“ zu sein. Nach 25 Jahren in der Augustastraße im Godesberger Villenviertel zog die Gruppe ins städtische Gymnasium an der Max-Planck-Straße um, wo sie mittlerweile auch schon seit 25 Jahren zu Hause ist.

„Die größten Erfolge wurden in einer Spielgemeinschaft mit den SSF Bonn 1984 und 1990 mit jeweils ersten Plätzen bei deutschen Meisterschaften errungen. Damals waren wir alle über 55 Jahre alt, das ist lange her“, so Wandt. Dennoch: Ans Aufhören denkt hier keiner, weder Günter Herbst noch Johannes Wandt. „Und die anderen sehen das ähnlich“, heißt es unisono.

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