Bad Godesberger Politik fordert Zeitplan So steht es um die Sanierung der Stadthalle

BAD GODESBERG · Die Bezirksverordneten verstärken mit einem Sanierungsantrag den Druck auf die Verwaltung. Die Stadt bleibt auf Nachfrage sehr zurückhaltend.

Schon lange wird über die Sanierung der Stadthalle gesprochen, weiter geht es indes nicht. Fest steht lediglich, dass das Gebäude nicht abgerissen, sondern erneuert werden soll, und das 2022, wenn der Pachtvertrag ausläuft. Das aber reicht den Bad Godesberger Politiker nicht. In einem interfraktionellen Antrag, mit dem sich die Bezirksvertretung in ihrer Sitzung am 19. Juni beschäftigen wird, fordern die Bezirksverordneten daher, dass die Verwaltung tätig werden soll.

Zunächst soll die Stadt ein detailliertes Nutzungskonzept für das Gebäude erstellen, und zwar für die Zeit nach der Sanierung, so der Wunsch. Auch mit Blick auf den Denkmalschutz soll die Stadthalle noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Welche Gebäudeteile sind betroffen und wie wird sichergestellt, dass die sich die Sanierung durch „die Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte“ nicht verzögert oder zu teuer wird? Auf diese Fragen wollen die Politiker Antworten bekommen. Darüber hinaus müsse ein detaillierter Zeitplan her, damit die Arbeiten tatsächlich 2022 starten können. Welche Schritte zur Planung sind bereits eingeleitet? Wofür sollen die bereits entsperrten Mittel verwendet werden? Und welche Veranstaltungsorte kommen als Interimslösung infrage? Dies alles soll die Verwaltung darstellen. Zeitnah.

Die Erneuerung der Stadthalle sei für Bonn und Bad Godesberg von großer Bedeutung, heißt es in der Begründung des Antrags. „Die Erfahrung mit anderen Sanierungsvorhaben in Bonn hat gezeigt, dass eine sorgfältige Planung mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf essenziell für ein solches Projekt ist.“ Man müsse sofort loslegen. Und bei den Überlegungen die wichtige Funktion der Stadthalle für die Vereine, eine mögliche Nutzung als Mensa für eine Hochschule sowie denkmalpflegerische Aspekte einbeziehen.

Dass der Antrag am 19. Juni beschlossen wird, scheint gesichert. Es stellt sich einzig die Frage, ob auch der Bürger Bund Bonn (BBB) grünes Licht geben wird. Dieser hat sich nämlich dem Begehren nicht angeschlossen – aber selbst eine Große Anfrage zu dem Thema gestellt. Bereits am 7. Juni 2018 habe der Rat die Verwaltung beauftragt, einen Zeitplan zur Sanierung der Stadthalle vorzulegen. Dieser sollte „spätestens im Herbst 2018 vorgelegt werden“, so der BBB. Bei den Planungen sollte auf Wunsch des Gremiums das Veranstaltungsstättenkonzept eingebunden werden, heißt es weiter in der Begründung. Seit dem Beschluss sei ein Jahr vergangen, „ohne dass ein Zeit- geschweige denn ein Kostenplan vorgelegt wurde“, kritisiert der Bürger Bund Bonn.

Neues zum Sachstand und einem möglichen Zeitplan war übrigens von der Verwaltung auf GA-Anfrage nicht zu erfahren. Sie verwies auf eine Vorlage, „die voraussichtlich zur Sitzung der Bezirksvertretung vorliegt“, so das städtische Presseamt. In früheren Stellungnahmen der Verwaltung hatte es geheißen, dass ein Zeitplan erst nach Feststellung der Nutzungskonzeption aufgestellt werden könne.

Die öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg findet am Mittwoch, 19. Juni, statt. Beginn ist um 18 Uhr in der Stadthalle, Koblenzer Straße 80.

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