Seltener in Bad Godesberg One World Mobil kommt seltener in die Stadt

BAD GODESBERG · Bis vor einigen Monaten gehörte das One World Mobil noch fest zum Stadtbild Bad Godesbergs. Mittlerweile kommen die Sozialarbeiter nur noch freitags in die Innenstadt.

 Die Godesberger Innenstadt ist nicht mehr das bevorzugte Ziel der Sozialarbeiter vom One World Mobil. Godesberg Freizeitstättenbedarfsplan One-World-Mobil Godesberg von rechts Katrin Zimmer, Jörg Tammo Reelfs im Gespräch

Die Godesberger Innenstadt ist nicht mehr das bevorzugte Ziel der Sozialarbeiter vom One World Mobil. Godesberg Freizeitstättenbedarfsplan One-World-Mobil Godesberg von rechts Katrin Zimmer, Jörg Tammo Reelfs im Gespräch

Foto: Friese

Bis vor einigen Monaten gehörte das One World Mobil noch fest zum Stadtbild Bad Godesbergs. Das Team machte Halt an der Rheinallee und im Basteipark, kam dort mit Jugendlichen ins Gespräch. Doch mittlerweile ist die Innenstadt nicht mehr das bevorzugte Ziel der Sozialarbeiter. Zweimal die Woche stehen sie am Lannesdorfer Dorfplatz, zweimal in Rüngsdorf, am Bolzplatz neben der Andreasschule. Nur noch freitags sind sie in der Innenstadt präsent – im Kurpark. Grund dafür ist der sogenannte Freizeitstättenbedarfsplan der Stadt Bonn.

„Wir probieren neue Standorte aus, die sich aus der Bedarfsermittlung des Jugendamts ergeben“, sagte Stefanie Lenger, Leiterin der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim. Ob diese mit dem tatsächlichen Bedarf übereinstimmten, werde sich mit der Zeit zeigen. „Wir tauschen uns darüber regelmäßig aus.“ „Wir“ – das sind neben der Stadt die beiden Kooperationspartner Godesheim und CJG Hermann-Josef-Haus als Träger des Cafés und des Mobils. Die Finanzierung des Angebots übernimmt das Jugendamt.

Nun steht der Frühling an

So gab es bereits einige Wechsel. Stand das Mobil zuerst in Lannesdorf „Im Gries“, wechselte es im zweiten Quartal 2018 zum Dorfplatz. Generell sei der Standort Lannesdorf bisher nicht gut angenommen worden, sagte Lenger. In Rüngsdorf sieht es anders aus. Zwar gab es auch dort einen Wechsel – vom Spielplatz am Kapellenweg zum Bolzplatz – und der Zulauf könnte laut Carsten Gebauer, pädagogischer Leiter, größer sein. Allerdings habe man das Angebot an der Andreasschule im Januar gestartet. Nun steht der Frühling an. „Mit Blick auf das Wetter sind wir positiv.“

„Wir befinden uns noch in der Erprobung“, ergänzte Britta Pitsch, Leiterin des Hermann-Josef-Hauses. Soll heißen, dass alles noch im Fluss ist und gemeinsam versucht wird, eine Lösung zu finden, die am Ende alle zufriedenstellt. Genau wie beim Mobil ist auch die Arbeit im Café nicht statisch. Einen Teil der Arbeitszeit sollen die Mitarbeiter in der Stadt unterwegs sein. Theoretisch. Praktisch ist das laut Gebauer kaum möglich. Fünf Tage die Woche sei man parallel in Café und Mobil im Einsatz, und das jeweils mit Zweierteams. Zu zweit sollte man laut Gebauer aber auch sein, wenn man in der City aktiv ist. Die Rechnung – einer bleibt im Café, einer arbeitet draußen – gehe also nicht auf.

Flexible, aufsuchende Arbeit ist es, was Wolf Kuster vom Arbeitskreis Go Respekt am Herzen liegt, der dazu beigetragen hat, dass Café und Mobil in Godesberg installiert wurden. Allerdings gebe es in dieser Hinsicht noch Verbesserungsbedarf. Ein weiteres Anliegen: Die Arbeit des Mobils auszudehnen – auf die Stadtteile, aber auch die Innenstadt. „Man könnte gut mit zwei Mobilen fahren“, so Kuster, dessen Bad Godesberger Kantatenorchester mit der Musikschule ein Benefizkonzert für die One-World-Projekte gibt, und zwar am 29. September in der Redoute.

Übergangslösung geplant

Das Mobil sei ab 2013 als Übergangslösung geplant gewesen, bis das Café 2016 eröffnet werden konnte, so Jugendamtsleiter Udo Stein. Nun laufe beides, der Bedarf in der Innenstadt werde durch das Café gedeckt. „Es ist vorgesehen, dass die Mitarbeiter auch rausgehen.“ Wie und wann das geschieht, entscheide der Träger in Absprache mit der Stadt. Das Mobil könne daher vorzugsweise in den Stadtteilen eingesetzt werden. „Es braucht aber Zeit, bis sich das Angebot etabliert hat.“

Generell habe die Stadt den Bedarf im Blick und sei bemüht, Lücken zu schließen. Deshalb wolle man zum Beispiel die Idee einbringen, in Duisdorf an der Gallwitzkaserne ein Jugendzentrum zu installieren. Auch in Auerberg sei jüngst ein Zentrum entstanden, in Beuel das Hip erweitert worden. Insgesamt gibt es in Bonn laut Stein 46 Standorte der offenen Jugendarbeit. Das sei ein gutes Angebot – wenngleich er als Jugendamtsleiter natürlich nie zufrieden sei. Allerdings brauche mehr Angebot auch mehr Personal. „Das ist aber sehr schwierig zu bekommen.“

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