Gertrud-Bäumer-Schule in Bad Godesberg Nicht mehr nur für Mädchen

BAD GODESBERG · 54 Jahre nach Gründung der Gertrud-Bäumer-Schule gab es am Donnerstag ein ganz besonderes Novum an der Zeppelinstraße: Erstmals freuten sich auch Jungen über ihren ersten Tag an der Realschule, die bislang allein für Mädchen bestimmt war.

 Die Gertrud-Bäumer-Schule nimmt erstmalig Jungen auf.

Die Gertrud-Bäumer-Schule nimmt erstmalig Jungen auf.

Foto: Horst Müller

Im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat nämlich wegen mangelnder Anmeldezahlen beschlossen, die benachbarte Carl-Schurz-Realschule, an der Jungen und Mädchen unterrichtet werden, und die Gertrud-Bäumer-Realschule zusammenzulegen.

Um dies für die Schülerinnen und Schüler möglichst glatt und schonend zu gestalten, laufen die bestehenden Jahrgänge an der Carl-Schurz-Realschule nach und nach aus, und die Gertrud-Bäumer-Schule nimmt Jungen zunächst nur mit den neuen Jahrgängen auf.

"Ja, total komisch"

Für die Jungen, die am Donnerstag ihren ersten Schultag hatten, war es durch die Bank weg offenbar sehr aufregend, einer so großen Mädchenschar gegenüberzutreten. Auf die Frage, ob das denn komisch sei, dass sie in der Minderheit sind, antworteten Nils und Klaus einstimmig: „Ja, total komisch.“

Schon bei der Begrüßung der neuen Jungen und Mädchen durch den Chor der 6. Klasse war die Besonderheit des Tages klar, denn zum letzten Mal war dies ein reiner Mädchenchor, sagte Musiklehrer Pieper.

Auch in der Begrüßung durch die beiden Schulsprecherinnen und Direktorin Daniela Römmler war die Neuerung Thema. Sie und ihr Kollegium sowie die Schülerinnen freuten sich, dass nach einem Jahr der Planungen und Überlegungen der große Tag gekommen war. Besonders gespannt und erfreut sind auch die Klassenlehrer des neuen Jahrgangs. Die meisten von ihnen waren vorher schon an gemischten Schulen, sodass die Situation für sie keineswegs unbekannt ist.

Knapp 50 Prozent Jungen in der fünften Klasse

„Ich habe damit gerechnet, dass ich dieser Tage nur am Telefon bin, weil ganz viele Anrufe und Nachfragen von Eltern kommen, aber es gab anscheinend keinerlei Sorge über den nun gemischten Unterricht“, sagte die Direktorin. „Und die Tatsache, dass wir jetzt bei dem ersten gemischten Jahrgang bereits knapp 50 Prozent Jungen haben, zeigt natürlich auch die Akzeptanz.“

Dass bereits der erste Jahrgang so gut durchmischt ist, ist wohl in erster Linie dem guten Ruf der Schule zu verdanken, denn die meisten Jungen haben sich für die Gertrud-Bäumer-Schule entschieden, weil Familienmitglieder bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Räumlich hat sich außer den zusätzlichen Toiletten nichts verändert. „Wir haben eine Gesamtfläche von 9000 Quadratmetern, wovon die Hälfte Freifläche ist. Wir haben Sportplätze, Turngeräte, die in der Pause genutzt werden können, um sich auszutoben“, so Römmler.

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