Im Norden und Süden wird gebaut Neue Wohnungen für Bad Godesberg geplant

Bad Godesberg · Baugesellschaften planen Projekte in Hochkreuz und Mehlem. Am Severinsweg entstehen 47 neue öffentlich geförderte Wohneinheiten.

Ganz im Norden und im Süden des Stadtbezirks wird gebaut. Davon künden Anträge für Baumfällungen in diversen Gremien. An der Holbeinstraße 19 in Hochkreuz sollen 14 Wohnungen entstehen, an der Severinstraße in Mehlem plant die Vebowag, wie schon einmal berichtet, eine Verdichtung des geförderten Wohnraums.

Über Ebay-Kleinanzeigen ist das Bonner Unternehmen VV ProjektBau auf das 1700 Quadratmeter große Grundstück in der Holbeinstraße gestoßen. Es sei in Privatbesitz gewesen, teilte der Mitgeschäftsführer der VV ProjektBau, Ralf Vogt, auf Anfrage mit. „Zurzeit warten wir auf eine Baugenehmigung“, sagte Vogt. Diese hänge von der Fällgenehmigung für eine „nicht sonderlich ansehnliche“ Himalaya-Zeder mit Stammumfang von zwei Metern ab. Das bestätigte Presseamtsmitarbeiterin Isabel Klotz.

Zahlreiche Bäume mussten bereits gefällt werden

Auf dem Grundstück seien bereits vier weitere satzungsgeschützte Bäume gefällt worden. „Dabei handelte es sich um zwei Silber-Ahorn-Bäume, eine Dou᠆glasie und eine Robinie. Bei der Begutachtung vor Ort wurde festgestellt, dass diese vier Bäume nicht mehr verkehrssicher sind“, sagte Klotz. Stimmen die Politiker zu, wollen die Brüder Ralf und Jörg Vogt im Sommer mit den Bauarbeiten beginnen. „Es entstehen zwei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss. Für den ruhenden Verkehr ist eine Tiefgarage vorgesehen“, umschreibt Ralf Vogt das Projekt.

Die Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen sind zwischen 65 und 85 Quadratmeter groß und dank Aufzug schwellenfrei erreichbar. „Das Objekt wird als Effizienzhaus KfW 55 erbaut und mit einer Pelletheizung ausgestattet“, so der Bauherr, dessen Firma in Kauf und Bau mehr als fünf Millionen Euro investiert.

Für die Bauherren besonders erfreulich: Die Holbeinstraße, eine Sackgasse parallel zur Godesberger Allee, liegt nur 2,5 Kilometer vom Büro entfernt. „Für die Steuerung des Baubetriebs kann das Objekt vorzugsweise mit dem Fahrrad erreicht werden“, so Vogt.

Bevor beim Projekt in Mehlem die Bagger anrollen können, muss das städtische Wohnbauunternehmen Vebowag zunächst die aktuellen Mieter anders unterbringen. Denn nach und nach sollen laut Vorstand Michael Kleine-Hartlage die 57 vorhandenen Wohnungen in mehreren Baukörpern abgerissen und ersetzt werden. Zusätzlich sollen 47 weitere Einheiten samt Tiefgarage entstehen, so dass es am Severinsweg 104 geförderte Wohnungen geben wird. Angesichts des angespannten Marktes sei es schwierig, im eigenen Bestand Unterkünfte für alle Mieter, die weichen müssen, zu finden.

Auch in Mehlem sollen mindestens zehn satzungsgeschützte Bäume fallen, darunter Platanen, Schein-Akazien und Buchen. „Der vorhandene Baumbestand soll möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen werden, deswegen wird ein Baumgutachter baubegleitend eingeschaltet“, erklärte Kleine-Hartlage. Einen Bauvorbescheid gebe es. Für vier der fünf geplanten Häuser lägen seit Ende 2018 die Bauanträge vor, sagte Presseamtsmitarbeiterin Isabel Klotz auf Anfrage. „Allerdings musste mehrmals seitens des Bauherren nachgebessert und Unterlagen korrigiert werden“, so die Sprecherin.

Kleine-Hartlage und sein Team wollen sich nun um die Fördermittel für zunächst circa 30 Wohneinheiten kümmern. Die Planung liegt beim Kölner Architekturbüro Huber&Becker, eine Visualisierung gebe es noch nicht. „Wir rechnen mit einem Baubeginn frühestens im vierten Quartal 2020“, führte der Vebowag-Vorstand aus.

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