Gefährliche Stellen in Bad Godesberg Mehr Lampen und Warnhinweise für Radfahrer

Bad Godesberg · Wo sind für Radfahrer besonders gefährliche Stellen auf Bad Godesberger Straßen und Plätzen? Die Bezirksvertretung befasste sich jüngst mit vier Anträgen, drei von Bürgern, einem von den Grünen. Dabei ging es um vier besonders heikle Stellen, die schon bald ein wenig sicherer werden könnten, weil die Politiker gleich mehrere Maßnahmen beschlossen.

 Schlecht gesehen werden Radfahrer wegen einer Betonmauer am Ende des Godesberger Tunnels an der Kreuzung Wurzerstraße.

Schlecht gesehen werden Radfahrer wegen einer Betonmauer am Ende des Godesberger Tunnels an der Kreuzung Wurzerstraße.

Foto: Axel Vogel

Einem Bürgerantrag zufolge ist die Verkehrssituation an der Kreuzung Godesberger Allee/Ecke Wurzerstraße besonders gefährlich. Fahrradfahrer würden hier durch die Schallschutzmauer am Tunnelausgang verdeckt und seien für abbiegende Autofahrer daher sehr spät sichtbar. Die Forderung des Bürgerantrags lautete deshalb, die Wand teilweise abzureißen. Bei der Verwaltung stieß dieser Vorstoß jedoch auf wenig Gegenliebe. Eine solche Umbaumaßnahme würde insgesamt rund 15.000 Euro kosten. Zudem handle es sich bei der Schallschutzmauer um ein gefördertes Projekt. Es sei daher gut möglich, dass der Zuschussgeber das Geld für abgerissene Bauteile zurückfordere.

Bis auf Monika Heinzel (Grüne), die für einen Durchbruch der Wand plädierte, schlugen die Fraktionen daher Alternativen vor. Ulrich Hauschild (FDP) brachte einen Spiegel sowie ein „Radfahrer-absteigen“-Schild ins Spiel, während Philipp Lerch (CDU) stattdessen ein Warnschild errichten wollte. Marcel Schmitt (BBB) war für die Installation von Drängelgittern oder Straßentellern wie in Köln. Am Ende einigten sich die Fraktionen auf das Aufstellen von Spiegeln und Warnschildern. Die Verwaltung will zusätzlich ein Springlicht anbringen.

Eine ähnlich unübersichtliche Verkehrssituation wie an der Godesberger Allee bietet sich bislang an der Kreuzung Hochkreuzallee/Ecke Martin-Luther-Allee. Auch hier versperrt eine Wand die Sicht auf herannahende Radfahrer. Jedoch handelt es sich in diesem Fall nicht um eine Schallschutzwand, sondern um eine einfache Betonwand mit Löchern, die jedoch von Weinlaub und Efeu überwachsen ist. Weil ein Abriss der Wand rund 16.700 Euro kosten würde, schlug die Verwaltung vor, die dort wachsenden Pflanzen zu beschneiden.

Die Fraktionen waren damit grundsätzlich einverstanden, wobei Philipp Lerch (CDU) ergänzte, dass die Löcher in der Wand auf Dauer keine zufriedenstellende Lösung seien. Letztendlich wurde die Stadt beauftragt, einen Grünschnitt durchzuführen. In einem halben Jahr wolle man die Situation erneut bewerten.

Auch der Aennchenplatz stand im Fokus der Beratung. Die Grünen um Monika Heinzel forderten in ihrem Antrag vor allem mehr Übersichtlichkeit im Kreuzungsbereich. „Viele Radfahrer müssen hier falsch fahren, um ihr Ziel auf einfachem Wege zu erreichen“, sagte Heinzel. Außerdem sei die Beschilderung am Aennchenplatz teilweise irreführend. Schmitt (BBB) pflichtete ihr bei, verwies jedoch darauf, dass Umbauarbeiten teuer werden könnten.

Lutz Beinke (SPD) wollte Baumaßnahmen jedoch nicht gänzlich ausschließen. Die Verwaltung wurde deshalb beauftragt, sich die Situation am Aennchenplatz zusammen mit dem Arbeitskreis Fahrradinfrastruktur anzusehen und nach Lösungen zu suchen.

Ein weiterer Gefahrenpunkt ist laut einem Bürgerantrag der Radweg entlang der Bahntrasse von der Annaberger Straße bis zur Hochkreuzallee. Die Beleuchtung sei auf diesem Abschnitt nicht ausreichend, weshalb vor allem Schüler häufig auf die Straße ausweichen würden. Lutz Beine (SPD) gab dem Bürgerantrag recht. „Eine bessere Beleuchtung an dieser Stelle wäre sinnvoll“, sagte er. Ralf Jochen Ehresmann verwies hingegen auf die Berechnung der Verwaltung. Demnach würde eine Anbringung von 18 Laternen laut einer Kostenaufstellung von 1993 umgerechnet knapp 100 000 Euro teuer werden. „Man könnte stattdessen nur die Hälfte der Leuchten anbringen“, schlug er vor.

Am Ende stimmte Ehresmann als Einziger gegen den Beschluss der Bezirksvertretung, die Beleuchtung auf der Bundesbahntrasse zu verbessern. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, eine Verbesserung der Beleuchtung des Radweges zwischen der Hochkreuzallee und Ollenhauerstraße zu prüfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort