Anschubfinanzierung aus Düsseldorf Kleines Theater in Bad Godesberg erhält NRW-Förderung

Bad Godesberg · Das NRW-Kulturministerium unterstützt das Team um Theaterleiter Frank Oppermann in den beiden nächsten Jahren. Nach der zweijährigen Übergangsphase muss das Traditionshaus auf eigenen Füßen stehen.

Frank Oppermann hat im Kleinen Theater einen guten Start hingelegt. Die Premiere von „Wir sind die Neuen“ sorgte für Begeisterung, die Unterstützung für das neue Team in Bad Godesberg – und darüber hinaus – ist groß. Sie reicht sogar bis Düsseldorf. Denn das Land Nordrhein-Westfalen hat sich dazu entschieden, das Kleine Theater weiterhin zu unterstützen. Mit 45.900 Euro pro Jahr, begrenzt auf zwei Jahre. „Das Land zeigt damit, wie wichtig ihm der Erhalt des Kleinen Theaters ist“, teilt die Kultureinrichtung auf Facebook mit.

Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen: Gleichzeitig, so heißt es in dem Post, habe es aber angekündigt, die finanzielle Unterstützung nach der Spielzeit 2020/21 einzustellen, „für den Fall, dass die Stadt Bonn innerhalb dieser Zeit bei ihrem Entschluss bleibt, das Kleine Theater nicht mehr zu fördern“, so das Team. Dennoch freue man sich „riesig über diese aktuelle Unterstützung“.

In der Regel erhielten Kultureinrichtungen eine Landesförderung, wenn sie auch finanziell von der Kommune unterstützt würden, so Jochen Mohr, Sprecher des NRW-Kulturministeriums auf GA-Anfrage. Das Kleine Theater allerdings befinde sich derzeit in einer Übergangsphase, nachdem Walter Ullrich die Intendanz nach 60 Jahren aufgegeben habe. Daraufhin habe Oppermann mit seinem Team die Theaterleitung übernommen – trotz ungewisser Voraussetzungen.

Er „möchte dem Kleinen Theater mit seinem Betreiberkonzept, das die bisherige Struktur aufnimmt und mit neuen Ideen ergänzt, eine Zukunft geben“, so Mohr. „Das Land unterstützt diesen Start und engagiert sich daher finanziell in dieser Übergangsphase“, begründet er die Förderung. Sei diese Phase beendet, „werden sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und über die weitere Zukunft des Kleinen Theaters in Bad Godesberg beraten“, so Mohr.

Wie berichtet, sind die städtischen Zuschüsse in Höhe von 80.00 Euro nach dem Auslaufen des Vertrags mit Walter Ullrich gestrichen worden. Seit 1. Juli zahlt Oppermann 16.400 Euro Pacht pro Jahr an die Stadt. Ab der Spielzeit 2020/21 muss er zudem jährlich in die Instandhaltung und Sanierung des früheren denkmalgeschützten Bürgermeistervilla investieren. Für die nächsten zehn Jahre kommen so rund 630.000 Euro Kosten auf Oppermann zu. Hinzu kamen Ausgaben, die nicht geplant waren. So hatte die Heizung im Keller des Hauses plötzlich den Geist aufgegeben, die komplette Anlage muss nun erneuert werden.

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