Neubauprojekt in Bad Godesberg Familie will in Muffendorf neun Häuser bauen

Muffendorf · Am Donnerstag stellen Nicole und Stefan Kohlstock ihre Pläne bei einer Bürgerversammlung vor. Die privaten Investoren stehen in enger Abstimmung mit der Stadt Bonn.

 Stefan Kohlstock steht auf seinem Muffendorfer Grundstück mit Blick aufs Rheintal und den Petersberg.

Stefan Kohlstock steht auf seinem Muffendorfer Grundstück mit Blick aufs Rheintal und den Petersberg.

Foto: Richard Bongartz

Alle Häuser bekommen eine Terrasse, damit die künftigen Bewohner den Blick auf Rheintal und Siebengebirge genießen können, dazu einen Garten: Nicole und Stefan Kohlstock haben sich viele Gedanken gemacht, wie sie ihre beiden freien Grundstücke am Lehnpütz gestalten wollen. „Es soll eine moderate Bebauung sein, überhaupt nicht das Maximum“, sagt Stefan Kohlstock.

Er hofft, im nächsten Jahr mit dem Bau von neun Häusern beginnen zu können, und steht dabei in enger Abstimmung mit dem Bauordnungsamt der Stadt, das am Ende das Projekt genehmigen muss. Die Pläne dazu stellt er am kommenden Donnerstag zusammen mit der Stadt bei einer Bürgerversammlung vor. Die hatte unter anderem der Bürger Bund Bonn gefordert.

Familie hat die Grundstücke 2015 gekauft

Die Familie hat die Hanggrundstücke, die auf beiden Seiten des Lehnpützes liegen, im August 2015 gekauft. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das dort stehende Haus abzureißen. Denn als vor einigen Jahren die damalige Eigentümerin ins Heim kam, wurde das Wasser nicht abgestellt. „Die Heizkörper sind dann geplatzt“, sagt Kohlstock. „Durch den entstandenen Schimmel konnte man das Haus nicht mehr sanieren.“ Für das Gelände gibt es keinen Bebauungsplan.

Demnach müssen sich alle Neubauten an den Nachbarhäusern orientieren. Der Privatinvestor hatte zwei Möglichkeiten: Bei der ersten käme eine „primär von wirtschaftlichen Interessen geprägte Bebauung“ in den Hang, wie er sagt. Dabei könnte er in Größe und Geschossfläche alles ausnutzen, was geht. Auch wenn das wohl auf Widerstand bei den Anliegern stoßen würde, wäre es rechtlich durchsetzbar, so Kohlstock.

Er hat sich aber für eine zurückhaltendere Bauweise entschieden. Das habe mehrere Gründe: Zum einen sollen alle künftigen Bewohner – Mieter und auch Käufer – ins Tal blicken können, was durch die Hanglage machbar sei. Zudem überlegt der Bankkaufmann, vielleicht selbst dort einzuziehen. Und: „Ich mache es so, weil es mir gefällt“, sagt Kohlstock.

Investitionskosten von 7,5 Millionen Euro

Derzeit hat er mit dem Bonner Architekten Karl-Heinz Schommer auf dem nordwestlichen Grundstück sieben Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus geplant. Gegenüber können bis zu zwei Häuser gebaut werden, was Kohlstock für die Bauvoranfrage bei der Stadt eingereicht hatte. Er tendiert allerdings in Anbetracht angedachter Eigennutzung zu nur einem. Die Wohnfläche auf 5843 Quadratmetern Grundstücksfläche liegt pro Wohneinheit bei jeweils zwischen 170 und 220 Quadratmetern. Die Fassaden sollen sich an den Bauhausstil anlehnen. Bei der Raumaufteilung sei eine flexible Gestaltung möglich, sagt Kohlstock. Für die Autos gibt es Garagen im Untergeschoss des Hauses, was durch den Hang möglich ist. Nach eigenen Angaben investiere seine Familie mindestens 7,5 Millionen Euro in das Muffendorfer Projekt.

Doch bevor die Kohlstocks nun den Bagger bestellen können, steht – wie berichtet – der Ausbau der Straße an. Denn es fehlen von der Hohlen Gasse aus hangabwärts noch 90 Meter Kanal. Damit dabei auch acht neue Parkplätze entstehen können, müssen der Muffendorfer und ein Nachbar, mit dem er sich schon geeinigt habe, einen Streifen abgeben. Beim Straßenausbau ist eine kleine Lösung, nur ein Stück von der Hohlen Gasse aus, möglich; aber auch eine größere, die bis zur Martinstraße führen würde. Allerdings müssten sich dabei weitere Anlieger an den Kosten beteiligen. Kohlstock denkt, dass der Kanalbau noch in diesem Jahr stattfinden kann. Die neuen Häuser könnten dann 2020 in einem Rutsch gebaut werden.

Die Bürgerversammlung zum Bauprojekt beginnt am Donnerstag, 24. Januar, um 18.30 Uhr im Rathaus Bad Godesberg, Kurfürstenallee 2-3 (Sitzungsraum auf Etage 1). Der Zugang ist bis 19 Uhr möglich.

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