Drittes Feuer in drei Wochen Drittes Auto brennt an der Thomaskapelle

Plittersdorf · Am frühen Montagmorgen ist ein an der Thomaskapelle abgestelltes Auto ausgebrannt - der dritte Fahrzeugbrand in drei Wochen. Die Taten erinnern an eine Anschlagsserie von 2012, wo in Plittersdorf zwischen April und Mai 21 Fahrzeuge in Flammen standen.

Der ausgebrannte Wagen an der Thomaskapelle. Von den Vorderreifen ist nichts mehr übrig, Löschschaum breitet sich am Boden aus.

Der ausgebrannte Wagen an der Thomaskapelle. Von den Vorderreifen ist nichts mehr übrig, Löschschaum breitet sich am Boden aus.

Foto: Polizei

Von den Vorderreifen waren nur noch die nackten Felgen übrig, rund ums Auto hat sich der Löschschaum ausgebreitet: Polizei und Feuerwehr sind am frühen Montagmorgen zu einem brennenden Auto ausgerückt. Das stand an der Thomaskapelle, Ecke Kennedyallee und Kolumbusring. Der schwarze Nissan X-Trail war gerade mal drei Jahre alt, wie sein Besitzer Ehrenfried Schindler auf GA-Anfrage mitteilte. Er habe gehört, dass brennende Autos in der Gegend kein Einzelfall sein sollen.

Das prüfte die Polizei am Montag nach und fand weitere Fälle: So hatte am 8. September um 4.10 Uhr am Herbert-Wehner-Platz (Rheinaue) ein Fiat gebrannt, am 12. September war es um 4.15 Uhr ein Ford an der Ludwig-Erhard-Allee nahe der Südbrücke. Das alles erinnert an 2012, wo in Plittersdorf zwischen April und Mai 21 Fahrzeuge in Flammen standen. Ob damals ein Täter gefasst wurde, hat die Polizei nie bekanntgegeben. Diese alten Fälle nimmt sich die Polizei nun noch einmal vor und prüft etwaige Zusammenhänge mit den jetzigen Autobränden – auch wenn bei dem Nissan die Brandursache laut der Beamten noch ermittelt werde.

Schindler befindet sich zurzeit mit seiner Frau auf Urlaubsreise am Gardasee. „Wir bekamen von einer Nachbarin die Nachricht, dass das Auto abgefackelt wurde“, sagte der Plittersdorfer. Die Kinder zu Hause hätten davon nichts mitbekommen, den nächtlichen Anruf der Polizei nicht gehört. Nach deren Auskunft fand der Einsatz am Montagmorgen um 1.40 Uhr statt. „Der Pkw war komplett ausgebrannt“, meinte Polizeisprecher Simon Rott. Er schätzt den Schaden auf 20 000 Euro.

Taten waren kein Einzelfall

„Es ist furchtbar. Für mich ist das jetzt Papierkrieg“, sagte Schindler zum Versicherungsfall. Er denkt, dass er dabei am Ende draufzahlen werde. Da es an der Ecke recht einsam sei, hätte er seinen Wagen besser an der Hauptstraße abgestellt, so der Plittersdorfer.

Die Serie 2012 begann am 16. April, als erst um 21.50 Uhr ein Auto an der Kanalstraße brannte, fast zwei Stunden später dann an der Turmstraße. Weiter ging es am 18. und 21. April: Da war dann auch einmal ein Motorrad dabei. Es wurde erst einmal ruhig, ging dann erst am 6. Mai mit zwei angezündeten Autos weiter. Bis zum 17. Mai wurden alle ein bis zwei Tage Feuer bekannt, ohne dass Täter ermittelt wurde. Zuletzt machten sich die Feuerteufel an einem Mazda an der Gotenstraße und einem Renault Twingo am Promenadenweg zu schaffen: Damals ging die Polizei jedes Mal von Brandstiftung und einem Zusammenhang aus.

Die Taten in Bad Godesberg waren damals offenbar kein Einzelfall. Denn jährlich kommt es in ganz NRW zu Brandstiftungen und blinder Zerstörungswut. Auch in Bonn ist immer wieder von beschädigten Wagen zu hören, deren Lack mit einem spitzen Gegenständen längs der Karosserie zerkratzt wurde. Das Problem ist, dass es nachts in der Regel keine Zeugen gibt – vor allem nicht, wenn es sich um verlassene Ecken handelt.

Auch jetzt ist die Polizei wieder auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen und bittet um Hinweise, wenn jemand an den Tatorten in Plittersdorf etwas bemerkt hat. Sie nimmt sie unter 02 28/1 50 entgegen.

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