Situation in Bad Godesberg Bezirksvertretung beschäftigt sich mit den Bädern

BAD GODESBERG · Die Umkleiden im Friesdorfer Freibad sind nach wie vor nicht an die Traglufthalle angeschlossen, und die Sanierung des Schwimmbades im Konrad-Adenauer-Gymnasium wird 20 bis 24 Monate dauern.

Aufgeblasen: Wie ein auf dem Boden festgetackerter Heißluftballon sieht die Friesdorfer Traglufthalle aus.

Aufgeblasen: Wie ein auf dem Boden festgetackerter Heißluftballon sieht die Friesdorfer Traglufthalle aus.

Foto: vogel

Wie es sich für Bad Godesberg gehört, drehte sich auch bei der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (fast) alles um die Bäder. So stand das Friesi genauso im Mittelpunkt des Interesses wie das Schwimmbad im Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG). Und auch das Thema Hallenbad wurde ausgiebig besprochen.

Traglufthalle: Zwar können die Schwimmer mittlerweile Handtücher und Bademäntel mit in die Traglufthalle nehmen, die Umkleiden aber sind nach wie vor an den Seiten geöffnet und nicht an die Halle angeschlossen. Deshalb lägen einige Beschwerden vor, und zwar von Schulen, Schwimmern und auch dem Personal, sagte Sport- und Bäderamtsleiter Stefan Günther. Man arbeite mit dem Städtischen Gebäudemanagement daran, dass die Umkleiden an die Halle gekoppelt werden. „Wir haben ein Konzept gesucht und gefunden, das dem Brandschutz gerecht wird“, so Günther. Mit Sandwichpaneelen sollen die Umkleiden geschlossen, der Gang mit Türen geschlossen werden. Ende November soll alles fertig sein.

Schwimmbad im KAG: Dass die Sanierung des Schwimmbads im KAG nicht mehr auf rechtssicheren Füßen steht, befürchtete der Bürger Bund Bonn (BBB). In dem Beschluss der Jamaica-Ratskoalition von Ende September sei die Maßnahme nämlich nicht mehr enthalten, so Marcel Schmitt. „Der Sanierung stehen keine Gründe entgegen“, so die Verwaltung. Denn: Man halte an der bereits begonnenen Sanierung fest und führe sie weiter, so Günther. Dies sei schon allein mit Blick auf das Schulschwimmen wichtig. „Derzeit können wir die Bedarfe knapp abdecken, aber nicht komplett.“

Momentan läuft laut Verwaltung die Vorplanung für die Sanierung des KAG-Schwimmbads. Der Knackpunkt: „Es gibt neue Vorschriften zur Wasserqualität“, hieß es in der Sitzung. Der Austausch der Filter reiche nun nicht mehr, „wir brauchen eine Überlaufrinne“. Daher könne man nicht sagen, wann die Sanierung abgeschlossen ist. Nur soviel: Einmal gestartet, ist das Schwimmbad nach 20 bis 24 Monaten fertig.

Hallenbad: Das Kurfürstenbad ist dicht, Stadt und Ratskoalition wollen es auch nicht mehr offen sehen. Dennoch braucht Bad Godesberg ein Hallenbad, war die SPD sicher. Als Vorlage könnten kostengünstige Bäder wie in der niederländischen Stadt Rees dienen, so die Sozialdemokraten. Und: Bürger, Vereine und Schulen sollten in die Planungen einbezogen werden. Eine Mehrheit fand sich für den Vorschlag indes nicht. Lediglich SPD und BBB stimmten dafür, alle anderen sprachen sich gegen die Idee aus – obwohl man auf einer Linie schien. „In Bad Godesberg muss es die Möglichkeit geben, ganzjährig zu schwimmen“, sagte Philipp Lerch (CDU).

Dennoch könne man nicht zustimmen. Aber nicht, weil man nicht einverstanden sei, sondern weil man wolle, dass der Prozess wie von der Ratskoalition beschlossen weitergehe – weitreichende Bürgerbeteiligung inklusive. Dem schloss sich Monika Heinzel (Grüne) an: „Es ist eine gesamtstädtische Diskussion, wir wollen alle Bürger mitnehmen.“ Der erste Schritt sei die Bürgerbeteiligung, bei der bestimmt auch der Verein Bürger.Bad.Godesberg Präsenz zeige, so die Politikerin. Man wolle keine Verzögerungsmaßnahmen. Aber: „Ein neues Bad für Godesberg hat oberste Priorität.“

Dann könne er nicht verstehen, warum CDU und Grüne nicht für den Antrag stimmen würden, konterte Lutz Beine (SPD). „Wir wollen ein Hallenbad, wir wollen, dass die Planung mit Bürgerbeteiligung stattfindet.“ Bad Godesberg sei der einzige Bezirk, in dem es kein Hallenbad gebe. Schützenhilfe kam von seinem Parteikollegen Helmut Redeker. „Die Mehrheit scheint nicht für ein Hallenbad in Godesberg zu sein“, meinte er. Im Beschluss der Ratskoalition von Ende September stehe „für Godesberg nichts drin“. Dies müsse geändert werden. Der Einsatz half indes nichts, eine Mehrheit fand sich nicht. Genauso wenig wie für den Änderungsantrag des BBB: Dieser wollte das Hallenbad auf der Fläche des ehemaligen Kurfürstenbads sehen.

Schwimmbad im Amos: Die Bezirksvertretung hatte im April angeregt, das Schwimmbad im Amos-Comenius-Gymnasium auch für andere Schulen zur Verfügung zu stellen. Auf Nachfrage habe die Stadt erfahren, dass dies nicht möglich sei, heißt es in einer Vorlage für die Dezembersitzung des Gremiums. Der Grund: Zu wenig technisches Personal. „Außerdem stünden haftungsrechtliche Fragen einer Nutzung durch Dritte entgegen.“

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