Benefizveranstaltung für Isabell-Zachert-Stiftung 78-Jährige aus Bad Godesberg radelt für krebskranke Kinder

Bad Godesberg · Fünf Tage lang ist Christel Zachert mit Polizeibeamten zugunsten krebskranker Kinder unterwegs mit dem Fahrrad. Im vergangenen Jahr kamen so 75.000 Euro zusammen. Teilnehmer und Spender können sich noch melden.

„Ich kann nicht die Welt retten. Ich kann auch kein Wunderheilmittel erfinden, aber ich kann etwas im psychosozialen Bereich tun“, sagt Christel Zachert über die Gründung der Isabell-Zachert-Stiftung (IZS). Diese entstand 1995 unter dem Dach der Deutschen Kinderkrebsstiftung, nachdem Zachert das Buch „Wir treffen uns wieder in meinem Paradies“ veröffentlicht hatte. Darin schildert sie die Geschichte ihrer 1982 im Alter von 16 Jahren an Krebs verstorbenen Tochter Isabell Zachert. Es sei letztendlich der Auslöser für die Gründung der Stiftung gewesen, so Zachert: „Krebs war damals ein Tabuthema. Aber das Buch regte die Menschen endlich zum Nachdenken an.“ Heute hat die Stiftung circa 860 aktive Spender, mit denen sie in engem Kontakt steht.

Seit 2010 bekommt Zachert „Rückenwind“ von der International Police Association (IPA). Mit den aktiven Polizeibeamten organisiert sie Benefiz-Radtouren zugunsten der Stiftung. Die mittlerweile 78-Jährige hält sich fit und trainiert, um vom 6. bis 10. August ihre neunte Spendentour nach Fürstenfeldbruck bei München zu starten. Dort sollen auch dieses Jahr wieder für fünf Tage Kilometergelder eingeradelt werden. Zachert kündigt an: „Wir fahren bei Wind und Wetter für die, die nicht mehr selbst fahren können.“

350 Kilometer auf dem Rad

Für die Schirmherrschaft konnte sie dieses Jahr Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen gewinnen, und die Offiziersschule der Bundeswehr stellt ihre Unterkünfte zur Verfügung. Die täglichen Radtouren finden in geselliger Atmosphäre mit gemeinsamen Pausen unterwegs statt. Jeder kann innerhalb seiner Leistungsgruppe mitfahren, auch mit dem E-Bike: Egal ob als ganze Familie, ambitionierter Rennradfahrer oder höhenbegeisterter Mountainbiker, „jede zugesagte Spende gibt mir Ausdauer und Kraft“, betont Zachert, Ehefrau des früheren Präsidenten des Bundeskriminalamts, Hans-Ludwig Zachert. Im vergangenen Jahr sind so 75 000 Euro zusammengekommen, und das aktuelle Spendenbarometer steht bei 23 988 Euro.

Jegliche Erträge der Stiftung fließen in die dauerhafte Unterstützung des Waldpiratencamps in Heidelberg. Tumorerkrankte Kinder im Alter von neun bis 15 Jahren können sich hier in sportlich-spielerischen Aktivitäten nach Herzenslust austoben. Auch gesunde Geschwisterkinder sind willkommen. „Wir nennen sie die Schattenkinder“, erklärt Zachert, „weil das kranke Kind innerhalb der Familie immer Priorität hat.“ Ganzjährig werden auch Seminare für Eltern krebskranker Kinder zum Erfahrungsaustausch und zu Entspannung und Regeneration angeboten.

Zachert ist zuversichtlich und ambitioniert: „Je mehr Personen sich an der Aktion beteiligen, umso größer ist auch meine Motivation, die angestrebten 350 Kilometer auf dem Rad zu schaffen.“ Nächstes Jahr geht es wieder auf Tour nach Heidelberg.

Wer einmal selbst mitfahren oder für dieses Jahr spenden möchte, kann sich online unter www.isabell-zachert-stiftung.de/spenden informieren. Dort gibt es eine Weiterleitung zu www.komoot.de, wo die einzelnen Radetappen auf der Landkarte skizziert sind.

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