Stadthalle Bad Godesberg 30. Godema lockte Tausende Besucher

BAD GODESBERG · Jubiläum für die größte Messe im Bonner Süden: Die Godema öffnete am Wochenende zum 30. Mal ihre Türen und zeigte sich zum runden Geburtstag so gut aufgestellt wie lange nicht mehr.

"Gibt es davon noch mehr?", fragt der ältere Herr und deutet auf die Notenbücher am Stand von "Musik Baum". Er erntet ein Köpfschütteln von Mitarbeiter Malek Tarhouni, aber dafür den Hinweis: "Kennen Sie unseren Laden in Plittersdorf? Dort haben wir mehr Auswahl." Dieses Mal schüttelt der Mann den Kopf.

Ein Szenario wie so oft auf der "Leistungsschau" in der Bad Godesberger Stadthalle. "Wir wollen uns hier vorstellen und zeigen, dass wir vor Ort sind", sagt auch Sascha Dittrich vom Friesdorfer Rollläden-Anbieter "Mitsching". Denn quer durch alle Branchen zieht sich, "dass viele Bürger gar nicht wissen, was es alles für Unternehmen vor ihrer Tür gibt", erklärt die Vorsitzende des ausrichtenden Bad Godesberger Stadtmarketings, Brigitte Grüll.

Vor der Tür, das schließt für Bad Godesberg auch die Gemeinde Wachtberg ein. Zur Geburtstagsschau kamen insgesamt elf Unternehmen aus dem Ländchen, um die fünfte Ausgabe des "Wachtberger Frühlings" gemeinsam mit der Godema zu begehen. Und auch wenn die Godema noch immer Bad Godesberg repräsentieren solle, so ist diese Kooperation für Grüll dennoch ein Konzept, dass auch künftig Bestand haben sollte: "Wir haben beide dieselbe Zielsetzung, wir wollen unseren lokalen Handel stärken. Es wäre Blödsinn, die sich daraus ergebenen Synergien nicht zu nutzen."

Synergien, die sich auch auf die Aussteller-Vielfalt auswirken. Waren es letztes Jahr noch kaum über fünfzig Aussteller, so bauten 2014 gleich 83 Unternehmen ihre Stände im Innen- und Außenbereich der Stadthalle auf. Darunter knapp 20 Unternehmen, die erstmals vertreten waren. "Die Godema hat sich zuletzt stark weiterentwickelt", befand Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch in seiner Eröffnungsrede.

[kein Linktext vorhanden]Dazu gehört vor allem ein neues Konzept, "weg von der reinen Aussteller- hin zur Erlebnismesse", so beschreibt es Brigitte Grüll. Beispiele dafür waren Glückräder an verschiedenen Ständen, gesundheitlicher Rundum-Service durch Reaktions-, Seh- und Hörtests oder der erstmals angebotene "Vintage"-Modemarkt. Hierfür fanden sich gleich in der ersten Halle insgesamt sieben Hersteller von Retromode aus den 30er- bis 70er Jahren ein.

30. Godema ist eröffnet
44 Bilder

30. Godema ist eröffnet

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Kai Unger reiste mit seinem Modelabel "Vecona Vintage" extra aus Wiesbaden an und ist erstmals auf der Godema zu Gast und erzählt: "Die Reaktionen gerade der älteren Besucher sind gemischt aber lustig. Die einen sagen: “Die Kleidung ist großartig, die habe ich früher als Kind schon getragen.„ Die anderen sagen: “Bleib mir weg, das musste ich früher als Kind schon tragen„." Ob sich die Ausstellung für Aussteller aus Berlin oder Hamburg lohnt, hält er deshalb für zweifelhaft.

Die große Stärke der Godema bleibt ohnehin das Lokale. Vom Teeladen mit seinem extra zum Godema-Jubiläum gemischten Bad Godesberger Kräutertee, über Handwerkseinrichtungen, die unter anderem Holzbodenreiniger anbieten, bis hin zum "Bundesamt für magische Wesen", einem Bonner Verlag für deutsche Fantasie-Bücher, bot die Godema 2014 eine lange nicht mehr dagewesene Ausstellerdichte. Oder wie eine Besucherin der Stadthalle sagte: "Was es hier nicht alles gibt."

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