Kommentar zum Verkauf der syrischen Botschaft 1001 Nacht war einmal

Meinung | Bonn · Man darf gespannt sein, was aus der früheren Botschaft Syriens werden wird. Dass es am Ende des Bieterverfahrens, das auf Wunsch des syrischen Staates zügig durchgeführt werden soll, ein Privatmann sein wird, der die Immobilie für sich und seine Familie kauft, ist eher unwahrscheinlich.

Die ehemalige Syrien-Botschaft gegenüber der Rheinaue von außen.

Die ehemalige Syrien-Botschaft gegenüber der Rheinaue von außen.

Foto: Privat

Botschaftsexperte Wieland Münch, der seit dem Umzug von Parlament, Regierung und Botschaften schon so manche diplomatische Vertretung verkauft hat, zeigte sich optimistisch, dass bis Ende August alles in trockenen Tüchern ist.

Spätestens im Oktober soll der Kaufvertrag zwischen dem syrischen Außenamt und dem Käufer unter Dach und Fach sein. Was dann ein möglicher Projektentwickler daraus machen wird, ist zurzeit pure Spekulation. Viele frühere Besucher der Botschaft waren sich sicher, dass aus diesem Bau einmal ein arabisches Kaffeehaus oder Hotel werden würde. Wer weiß? Oder ein medizinisches Zentrum nebst Boardinghaus für arabische Medizintouristen... Alles ist möglich.

Heute wie zu Hauptstadtzeiten handelt es sich um ein absolutes Filetgrundstück, in dem sich jüngst auch die Bundeswehr-Experten in Sachen Cyber-Sicherheit niedergelassen haben und weiter niederlassen werden. Wie es aussieht, wird der orientalische Palast in absehbarer Zeit nicht mehr stehen. Was bleibt, ist die Erinnerung an den vorletzten Botschaftsneubau in Bonn. Die Letzten waren damals die Japaner, die ihre neue Botschaft im Herbst 1990 an der Ecke Godesberger Allee/Kennedyallee eröffneten.

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