Auftrag zur Restaurierung des Prangers lässt auf sich warten

Allianz ist zahlungswillig, braucht aber Unterschrift der Stadt - "Erklärung hat das Haus verlassen"

Auftrag zur Restaurierung des Prangers lässt auf sich warten
Foto: Frommann

Bonn. In diesem Jahr wird der Pranger seinen alten Platz vor dem Bonner Münster auf jeden Fall nicht wieder einnehmen. Denn das alte Rechtssymbol liegt immer noch in 250 Einzelteile zerbrochen in der Werkstatt von Steinmetz Olaf Krautien, der darauf wartet, den Auftrag von der Stadt zu bekommen, das Puzzle wieder zusammenzusetzen. Den hat er aber bislang noch nicht.

Und das, obwohl sich Allianz-Versicherung und Stadt bereits im September darauf geeinigt haben, dass die Versicherung für den Schaden aufkommt, den ein Lastwagen Ende Juli 2005 angerichtet hat, als der Fahrer rückwärts gegen die 2,70 Meter hohe Sandsteinsäule gefahren war ( der GA berichtete).

"Wir warten nur darauf, dass die Stadt uns die unterschriebene Abfindungserklärung zurückschickt", sagt Sabine Schaffrath, Sprecherin der Allianz-Versicherung. Wenn dieser Vertrag vorliege, werde sofort die ausgehandelte Pauschalsumme - ein Betrag von rund 50 000 Euro, wie die Stadt mitteilt - an die Stadt überwiesen. Theoretisch sei das seit der Einigung im September möglich gewesen.

"Ob und wann die Stadt jemanden beauftragt, der den Pranger repariert, ist ihre eigene Sache", erklärt Schaffrath. "Die Erklärung hat am Mittwoch das Haus verlassen", versichert Monika Frömbgen vom städtischen Presseamt. Wahrscheinlich Anfang kommender Woche liege diese der Versicherung vor.

"Wenn wir eine Rückmeldung bekommen, dann schicken wir den Auftrag raus." Zwar sei seit September klar, dass die Versicherung die Restaurierung bezahle, bestätigt Frömbgen. Die Angelegenheit sei aber etwas liegengeblieben, weil die Stadt mit dem Steinmetz noch über den Preis verhandelt habe.

Außerdem habe das Baumanagement vielfältige Aufgaben, die nicht alle gleichzeitig erledigt werden könnten: "Es gibt Dinge, die etwas dringlicher waren." Das aber habe der Sache keinen Abbruch getan, die Stadt habe mit dem Steinmetz einen für beide Seiten guten Preis ausgehandelt und nicht allzuviel Zeit verloren.

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