Auch der zweite Betreiber gibt auf: Wiener Kaffeehaus wieder geschlossen

Das Wiener Kaffeehaus an der Ecke Friedrich-Breuer-Straße/Rathausstraße ist zu. Nach nur einem Jahr musste Betreiber Udo Hanus sein Geschäft wieder schließen. Grund: Die Kunden blieben aus.

Auch der zweite Betreiber gibt auf: Wiener Kaffeehaus wieder geschlossen
Foto: Max Malsch

Beuel. (ca/hol) Das Wiener Kaffeehaus an der Ecke Friedrich-Breuer-Straße/Rathausstraße ist zu. Nach nur einem Jahr musste Betreiber Udo Hanus sein Geschäft wieder schließen. Grund: Die Kunden blieben aus.

"Trotz großer Anstrengungen in den vergangenen zwölf Monaten, es hat nicht sollen sein. Die Zahl der Gäste ist zu gering, um ein Haus dieser Prägung, Größe und Kostenstruktur wirtschaftlich führen zu können", schreibt Hanus in einem Abschiedsbrief an seine Kunden. Der Brief hängt im Schaufenster öffentlich aus.

Hauseigentümer Werner Lindner, der das heruntergekommene Gebäude 2008 gekauft und saniert hat, hat somit in rund zwei Jahren schon den zweiten Café-Betreiber verloren. Wilfried Gatzweiler und sein Team hielten nur wenige Monate durch, danach übernahm Hanus das Café. Im vergangenen Sommer baute der Gastronom auf dem Rathausvorplatz eine kleine Außengastronomie auf - offensichtlich ohne Baugenehmigung.

Laut Presseamt habe es zwar Gespräche mit dem zuständigen Bauordnungsamt gegeben, aber der Pächter habe nicht alle nötigen Unterlagen eingereicht. Neben dem Auszug aus dem Flurplan hätte das Bauordnungsamt auch Angaben zu Öffnungszeiten, Stellplätzen und ein Schallschutzgutachten gebraucht, um den Biergarten vor dem Rathaus genehmigen zu können.

Man habe den Pächter noch Anfang dieses Jahres darauf hingewiesen, bis Ende März die fehlenden Unterlagen nachzureichen. Dann könnte das Genehmigungsverfahren zügig abgeschlossen werden.

Ein Sprecher der Stadt teilte auf Anfrage mit, die Verwaltung habe Hanus auch darauf hingewiesen, in diesem Jahr ohne Betriebsgenehmigung auf keinen Fall den Platz zu nutzen - unter Androhung von Zwangsgeld und einem Ordnungswidrigkeitsverfahren. Immerhin handele es sich um einen 125 Quadratmeter großen Platz für die Außengastronomie.

Der Sprecher betonte, die Stadt habe den Biergarten nicht verhindern wollen. Auch die Politik hatte die Initiative des Pächters begrüßt. "Das wäre das einzige, das an dieser Stelle etwas für Belebung des Rathausvorplatzes gesorgt hätte", sagte SPD-Fraktionssprecher Dieter Schaper. Seine Fraktion wolle nun einen Dringlichkeitsantrag stellen.

Danach soll die Stadtverwaltung aufgefordert werden, mit dem Eigentürmer und einem möglichen neuen Pächter mit dem Ziel zu verhandeln, eine Außengastronomie auf dieser Ecke zu realisieren.

Ob das noch nutzt? Lindner hat nach eigener Aussage einen Immobilienmakler beauftragt, einen neuen Mieter zu suchen. Allerdings muss es kein Café-Betreiber sein. Er kann sich auch eine andere Nutzung vorstellen.

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