An der "Ko" geht es im Januar weiter

Neugestaltung der Koblenzer Straße in Bad Godesberg: Politiker und Stadt warten noch immer auf die Fördermittel vom Land.

 Die Blätter fallen, der Verkehr rollt, und die Arbeiten ruhen: Um das Vorweihnachtsgeschäft zu schonen, kehren die Bauarbeiter erst Anfang Januar in die Koblenzer Straße zurück.

Die Blätter fallen, der Verkehr rollt, und die Arbeiten ruhen: Um das Vorweihnachtsgeschäft zu schonen, kehren die Bauarbeiter erst Anfang Januar in die Koblenzer Straße zurück.

Foto: Rüdiger Franz

Bad Godesberg. Aufmerksame Passanten werden es bereits gemerkt haben: Die Kanalbaustelle in der Koblenzer Straße ist abgebaut worden. Fertig sind die städtischen Mitarbeiter allerdings noch nicht. Damit feierliche Stimmung und Vorweihnachtsgeschäft nicht leiden, hat die Stadt die Arbeiten bis Anfang Januar 2012 ausgesetzt.

Danach wird weitergearbeitet. Wenn auch nur bis Karneval. Für den Zug nämlich wird eine weitere Arbeitspause eingelegt. "Wir rechnen damit, dass wir im März fertig sind", sagt Elke Palm vom städtischen Presseamt.

Zumindest mit der Erneuerung des Kanals. Ob auch die Oberfläche der Koblenzer Straße direkt nach Abschluss der Sanierung neu gestaltet wird, steht indes noch nicht fest. Der Grund: Die Fördermittelzusage vom Land ist immer noch nicht da. Wie berichtet, handelt es sich um knapp 500 000 Euro.

Allerdings ist die Zuwendung nach offizieller Lesart nur noch eine Formsache. Wie der neue Belag aussehen könnte - davon machen sich die Kommunalpolitiker am Mittwochnachmittag ein Bild. Um 16 Uhr schauen sie sich die Materialien im Bauhof Weststraße an, danach beginnt um 17 Uhr die öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung in der Stadthalle.

Der Kanal in der Koblenzer Straße wird seit März erneuert. Der Abschnitt zwischen Kurpark und Bürgerstraße ist fertig, die Arbeiten bis zur Oststraße werden im neuen Jahr noch gut acht Wochen dauern - ein wenig mehr, wenn man die Pause zu Karneval einbezieht. Die Stadt ist in Zeitverzug.

Grund dafür sind die alten Hausanschlüsse, die teilweise verkappt werden mussten, weil sie nicht mehr nutzbar waren, erklärt Elke Palm. Im Anschluss soll die "Ko" dann neu gestaltet werden, und zwar für rund 1,7 Millionen Euro. Mehr als 700 000 Euro kommen von den Anwohnern, die Stadt legt circa 500 000 Euro drauf, der Rest wird vom Land erwartet. "Die Maßnahme ist in den Haushalt eingestellt, auch wenn es die endgültige Bewilligung bislang noch nicht gegeben hat", sagt CDU-Kreisvorsitzender Philipp Lerch. Er gehe davon aus, dass die Zusage erfolgen wird.

Aber: "Das Land muss sich zügig äußern, dass das Geld kommt. Und wenn die Bewilligung da ist, muss auch klar sein, wann." Schließlich handele es sich um eine "zentrale Baumaßnahme. Die Ko ist der Herzschrittmacher der Godesberger Innenstadt", stellt Lerch fest. Nach Information von Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann ist die Zuweisung der Landesmittel nur noch eine Formsache.

Zwar könne es sein, dass der Zuschussbescheid noch nicht eingegangen ist; jedoch verfügt die Stadt ihrer Information zufolge über einen Bescheid, dass sie mit den Arbeiten beginnen kann, während die Zuschüsse dann später fließen.

"Es hängt ja auch immer alles von der Haushaltslage des Landes ab", sagt sie stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Hillevi Burmester (SPD). Die Mittel seien eingestellt, wann sie vergeben werden, "darauf hat die Stadt keinen Einfluss". Es sei aber gut, dass, auch wenn die Arbeiten nicht planmäßig abgeschlossen seien, die Maßnahme Weihnachten und Karneval unterbrochen würde.

Das finden auch die Passanten in der Godesberger Innenstadt. "Das ist sehr gut. Man kommt besser durch und kriegt die Männer schneller hierher - und im Notfall auch schneller wieder weg", sagt Marga Hintzen und lächelt. "Das ist doch sehr vernünftig. Man kommt viel besser durch", bestätigt auch ein Radfahrer. Ein Fußgänger allerdings hat gar nichts gemerkt. "Wieso ausgesetzt?", fragt er und schaut sich um. "Sind die nicht schon längst fertig? Hier sieht's doch aus wie immer."

Auch die Geschäftsleute sind sich weitestgehend einig: Die Bauarbeiten auszusetzen war eine gute Idee. "Ich denke, dass das sehr hilfreich ist. Wir haben lange genug Staub gehabt", sagt Claudio Lavanna von Carat Arts. Vor Weihnachten würden ohne die Hindernisse bestimmt mehr Kunden kommen.

"Ich finde, die haben sehr gut gearbeitet. Man hat es zwar vor der Tür ein wenig laut, aber so ist das nun mal", meint Silvia Schmitz von Irmas Mode. Wenn es nach ihr gegangen wäre, "hätte ich das in einem Rutsch durchgemacht. Obwohl, ne, Weihnachten wär' das nicht so gut gewesen."

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