Rund 60 Beamte waren an zwölf Kontrollstellen im Einsatz. Sie überprüften in ankommenden Autos, ob Eltern ihren Nachwuchs entsprechend gesichert kutschierten. Auch bei den Erwachsenen wurde darauf geachtet, dass der Sicherheitsgurt angelegt war.

Ausreden ließen die Beamten nicht gelten. So erklärte ein Mann vor der Bodelschwinghschule in Friesdorf, er sei leider sehr in Eile, weil er einen Termin im Ausländeramt habe. Er musste, wie 26 andere Fahrer auch, in sein Portemonnaie greifen.

Dabei waren 17 Mal Kinder nicht ausreichend gesichert. Insgesamt kontrollierten die Beamten 260 Fahrzeuge. Die Strafgebühren lagen am Montag zwischen 30 und 50 Euro. Die Aktion gehörte zu den repressiven Maßnahmen, die Scholten vor einer Woche angekündigt hatte.

"Die meisten Eltern sind sehr verständnisvoll gewesen", sagte der Polizeisprecher. Einigen fehlte aber auch Ein- und damit Weitsicht für die halbstündige Verkehrskontrolle. Im Gegensatz also zu manchem Erwachsenem freuten sich die Kinder sehr über den Polizeiauflauf. Das lag allerdings weniger an den Frauen und Männern in Grün als an ihrem kleinen Begleiter "Gordan".

Das Gürteltier ist das Maskottchen der Kampagne und hat sich laut Scholten zu einem wahren Renner entwickelt. "Mittlerweile bekommen wir sogar Anfragen, wo man es kaufen kann." Aber das possierliche Tierchen, das an nicht- wie an angeschnallte Kinder verteilt wird, ist nicht ohne Grund unverkäuflich. "Gordan macht nur Sinn, wenn auch die Information dazu 'rüberkommt", so Scholten.

Die Kinder nähmen die Kontrolle bewusst wahr, hörten die ermahnenden Worte der Beamten, registrierten die Strafgebühr für die Großen. Danach werde Gordan am (Kinder-)Gurt befestigt. Wie seine realen Kollegen hat das Gürteltier einen Panzer; aus dem rollt sich Gordan nur aus, wenn er sich sicher fühlt. Auch wenn es hier weniger um Fraßfeinde geht.