Alle wollen die Radstation

Aber vielleicht muss sie ins benachbarte Parkhaus in Bonn umziehen

Alle wollen die Radstation
Foto: Engels

Bonn. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen - in der Caritas Radstation an der Quantiusstraße hinter dem Bonner Hauptbahnhof trifft genau das zu. Schon seit sechs Jahren gelingt dort erfolgreich eine Kombination aus sozialem Projekt und handfestem Dienstleistungsgeschäft.

Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Jeder kann sein Fahrrad, sofern noch ein Plätzchen frei ist, in der Radstation abstellen. Die meisten Kunden nutzen dieses Angebot auf ihrem Weg zu und von Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Neben dem Radparkhaus bietet die von der Stadt geförderte Einrichtung auch einen Reparatur- und Ausleihservice an.

Seit dem Eröffnungsjahr 2000 erfreut sich die Station immer größerer Beliebtheit. Bei rund 400 Rädern, die die große Halle täglich beherbergt, sind die ursprünglichen 320 Stellplätze längst überlastet. Das ist die geschäftliche Seite.

Die soziale Komponente stellen die 27 von der ARGE Bonn vermittelten arbeitslosen jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahre dar, die durch die handwerkliche Arbeit mit den Fahrrädern, die eher kaufmännischen Anforderung der Verwaltung und dem Kundenkontakt Beschäftigung und zusätzliche Qualifikation finden.

Für viele sei das ein kleines Sprungbrett in die Berufswelt, sagt Leo Hamer, seit acht Monaten in der Station tätig. Ihm helfe die Arbeit auch, wieder Regelmäßigkeit in sein Leben zu bringen. Dass die Radstation auch weiterhin bestehen soll, darüber sind sich Verwaltung und Politiker einig.

Aber vielleicht muss sie umziehen. Abhängig ist das von der Entscheidung der Ratsgremien über das geplante Haus der Bildung, das auf dem Gelände der Caritaseinrichtung Stadtmuseum, Zentralbibliothek, Volkshochschule und Gedenkstätte für die Bonner NS-Opfer unter ein Dach bringen würde.

Falls der Bauplan abgesegnet wird, wechselt die Radstation in das benachbarte Parkhaus, das dann für ihre Zwecke umgebaut werden soll. "Das hätte für alle Seiten nur Vorteile", sagt Erich Felten, Leiter der Radstation.

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