Aktion Weihnachtslicht: Sieben Kinder zog Ulrike B. groß

Ein Leben lang hat sie gearbeitet und doch nur eine winzige Rente - Vorfreude aufs Fest

Bonn. (fhg) Das Mobiliar des kleinen Raumes ist sehr übersichtlich: Ein Tisch, zwei Stühle, eine Anrichte. "Wir gehen immer sehr vorsichtig mit den Möbeln um", sagt Ulrike B., "dann halten sie länger." Dennoch ist das Zimmer nicht karg.

Unzählige Fotos schmücken die Wände. Fotos ihrer sieben Kinder, 14 Enkel und zwei Urenkel. "Mein ganzer Stolz", sagt die 73-Jährige zur Mitarbeiterin des "Weihnachtslichts". Ein Anblick, bei dem sie ein wenig ihre Sorgen zu vergessen scheint.

"Seit meinem Schlaganfall muss ich täglich unzählige Medikamente einnehmen", so die Bonnerin. "Die Tabletten können wir uns eigentlich nicht leisten", sagt sie leise, "aber ich muss sie ja nehmen." Aktion WeihnachtslichtInfos und Berichte zur SpendenaktionUlrike B. hat ein Leben lang gearbeitet: Mit 18 bekommt sie ihr erstes von sieben Kindern, widmet sich fortan ganz ihrer Familie. Sie hat sich deswegen nur eine kleine Rente von 281 Euro erarbeitet. Ein Schicksal, das sie mit vielen Altersgenossinnen teilt. Die rund 900 Euro Rente von Ehemann Werner würden zum größten Teil von Miete und Nebenkosten verschlungen, berichten die beiden Senioren.Auch von ihren Kindern können sie keine finanzielle Hilfe erwarten. "Die haben eigene Probleme", meinen sie verständnisvoll. "Ich weiß gar nicht, von welchem Geld ich unseren Enkeln Weihnachtsgeschenke kaufen soll", sagt die Seniorin betrübt.

Für sich selbst hat Ulrike B. indes kaum Wünsche. "Das Wichtigste ist Gesundheit", meint sie. Aber auch ein paar Winterhosen könne sie gut gebrauchen. "Meine Tochter, die mir immer ihre abgelegte Garderobe schenkt, trägt nun mal mit Vorliebe Dreiviertel-Hosen", erzählt die einfach, aber gepflegt gekleidete Seniorin.

Trotz aller Sorgen freut sich das Ehepaar B. auf Weihnachten. Gefeiert wird wie jedes Jahr in zwei Schüben. "Unsere Familie ist so groß, dass nicht alle auf einmal in unsere kleine Wohnung passen", sagt Ulrike B. lächelnd.

Die Hosen soll sie noch vor Weihnachten bekommen. Beim nächsten Besuch wird die Mitarbeiterin des "Weihnachtslichts" ihr warme Beinkleider mitbringen, und auch einen Zuschuss, mit dem das Ehepaar B. für eine kleine Weile seine Geldsorgen vergessen kann.

Auf dem Konto des "Weihnachtslichts" gingen vom 1. Juli bis 30. September genau 35 256,89 Euro ein. Allen Spendern sei dafür herzlich gedankt.

So kommt Ihre Spende anGroße und kleine Spenden werden dankbar angenommen im GA-Haus am Bonner Bottlerplatz, in den Geschäftsstellen des General-Anzeigers in Bad Godesberg, Koblenzer Straße 61, in Siegburg, Markt 45 a, in Bad Honnef, Hauptstraße 38 d, und in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bossardstraße 1-3. Spenden einzahlen kann man auch auf das Konto der Sparkasse KölnBonn 4770, BLZ 370 501 98. Quittungen fürs Finanzamt werden ausgestellt. Da die Banken die Daten dem "Weihnachtslicht" elektronisch übermitteln, benötigen wir zur Ausstellung der Spendenquittung im Feld "Verwendungszweck" die PLZ, Straße und Hausnummer. Sofern die Erwähnung in der Spendenliste nicht gewünscht ist, bitte dort auch "N.N." eintragen.

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