Wetter in Bonn Wir haben den Winter verlernt

Bonn · Chaos wegen ein paar Zentimetern Schnee, wie kommt das? Statt sich mit Tief Egon zu beschäftigen, sollten wir das lieber mit Schneemann Olaf tun, findet unsere Autorin.

 Schneemann Olaf in einer Szene des Kinofilms "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren".

Schneemann Olaf in einer Szene des Kinofilms "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren".

Foto: dpa

Ein Grad zu warm für Schneesturm in NRW. Diese Fernsehnachricht klang am Freitag schon fast bedauernd. Zumindest im rheinischen Flachland sind wir um fünf bis 15 Zentimeter Neuschnee herumgekommen. Aber was ist daran eigentlich so schlimm? Warum bricht sofort das vom Deutschen Wetterdienst zuverlässig vorhergesagte Chaos aus?

Man fragt sich schon, wie im 19. Jahrhundert europäisches Leben zwischen Sankt Petersburg, Berlin und Wien funktioniert hat, wenn es der Bahn heute nicht einmal gelingt, die Strecke Gießen-Frankfurt zuverlässig von Eis freizuhalten. Auf den Autobahnen stehen Lkw quer und auf den 25 Kilometern dahinter Autofahrer mit leerem Tank und T-Shirt, die von der Feuerwehr versorgt werden müssen.

Es ist Winter. Nur den haben wir irgendwie verlernt, oder? Es gibt da noch die, die Olaf besser kennen als Tief Egon. Sie sind etwa vier bis sieben Jahre alt, zählen Anna und Elsa zu ihren Freundinnen und lieben alles, was Blau ist. Das zuckrige Lillyfeerosa ist passé für alle kleinen Fans von „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“, dem Disneyfilm von 2013.

Der gemeinsame Kampf gegen das ewige Eis und ein Schneemann, der den Sommer liebt – vielleicht nicht nur für Kinder ein Ansatz für ein neues Verhältnis zum Winter. Also raus zu Egon, Olafs bauen.

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