Musikalischer Balsam für die Seele

Vier Grundschulen und die katholische Gemeinde bestreiten das erste adventliche Andreaskonzert.

Musikalischer Balsam für die Seele
Foto: Ronald Friese

Rüngsdorf. Da wieselte und wuselte es am frühen Samstagabend in St. Andreas nur so von Kindern, als das erste gemeinsame Weihnachtskonzert von vier Godesberger Grundschulen und der Kinder der katholischen Gemeinde St. Andreas und Evergislus anhob. "Wir sagen Euch an den lieben Advent", donnerte es regelrecht vor Kinderstimmen.

Und die Schirmherren, Bonns Generalintendant Klaus Weise und Generalmusikdirektor Stefan Blunier, sprachen anerkennend vom "Balsam für die Seele", die die Musik hier durch Mithilfe Hunderter von Kindern werde. Mit Trompetenklang waren Groß und Klein im feierlich beleuchteten St. Andreas begrüßt worden. Mit einem Kinderstreichorchester, "das Sie in dieser Größe so schnell nicht wieder zu sehen bekommen", ging's weiter.

Moderator Blunier meinte die kleinen Streicher der Donatus- und der Beethovenschule, die da dank einer schon dreijährigen fruchtbaren Kooperation mit der Musikschule Bonn Erstaunliches aus ihren Instrumenten herauszaubern konnten. "Toll, was unsere Amelie in der Schule auf der Bratsche lernen kann. Und das bei völlig unmusikalischen Eltern", flüsterte eine stolze Mutter, Marieke Völzgen, der Reporterin in einer Spielpause zu.

Die Truppe vorne spielte inzwischen fast fehlerfrei Adventsmelodien aus aller Welt zum Mitsummen. Erste Bravorufe erschallten auch, als die Blechbläser der Donatusschule Ludwig van Beethovens "Freude schöner Götterfunken" ins Kirchenschiff posaunten. "Von unseren 210 Schülern spielen über die Hälfte ein Instrument", freute sich die stellvertretende Donatus-Rektorin Evelyn Wittbrodt über den Erfolg ihres Angebots der Offenen Ganztagsschule.

Auch Kinder aus Familien, die ansonsten Musikunterricht nicht finanzieren könnten, seien selbstverständlich mit im Boot. Überhaupt keine Bange vor dem riesigen Publikum begeisterter Eltern, Großeltern und sonstiger Kirchgänger zeigten dann die Flötisten der Goten- und Andreasschule, kleine Andreassolisten sowie der Kinderchor der Gemeinde und der Beethovenschule.

Gotenschüler mit Leuchten in den Händen gestalteten einfühlsam einen meditativen Lichterkranz. Auch Chor, Instrumentalisten und Solisten der Paul-Klee-Schule gaben ihr Bestes. Ganz alleine stand Paul-Klee-Goldkehlchen Josephine Löschner im Scheinwerferlicht und überzeugte mit einem glänzend kraftvoll gesungenen "Warte, denn es ist bald an der Zeit".

Ein wenig aufgeregt harrte im Publikum der zwölfjährige Simon Volmer des Auftritts von Brüderchen Andreas. "Er spielt gleich Flöte. Aber ich denke, er kann das Stück gut", erzählte Simon leise, während kleinste Kirchbesucher am Altar den Leistungen ihrer Geschwister lauschten.

Sie erinnere sich an ihre Kindheit, als der Vater mit seinem Flötenspiel die Adventszeit in die Familie holte, meinte am Rande Kirchbesucherin Susanne Leyendecker-Ségala. Schön, dass das jetzt mit diesem großen Konzert die Kinder des Rheinviertels täten. "Aber in einer Kirche klingt das doch viel schöner als in einer Turnhalle, wo die Schulen bisher zu Weihnachten auftraten." Was auch Einlader Pfarrer Wolfgang Picken so sah. ham

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