Alte Schilder auf der A565 führen in die Irre
BEUEL · Vor der Bonner Nordbrücke verwirren die drei Geradeausspuren viele Autofahrer. Neue Schilder sind in Planung.
Dieses Schild kurz vor der Nordbrücke führt Autofahrer womöglich in die Irre. Denn von drei Geradeausspuren, wie es verspricht, kann in Wirklichkeit nicht die Rede sein. Wer die 500 Meter über die Brücke fährt, hat auf der rechten Spur nämlich lediglich die Möglichkeit, nach rechts abzubiegen, um nach Auerberg und Graurheindorf zu kommen. Der Weg, um von dort weiter geradeaus auf der A565 zu fahren, ist nur durch Spurwechsel auf der Brücke selbst möglich.
Die korrekte Anzeige wäre, zwei verschiedene Schilder aufzuhängen, bestätigt Hermann Böse vom Landesbetrieb Straßenbau NRW dem GA. "Aber die Pendler kennen die Situation dort, insofern ist das vertretbar", meinte der Sachgebietsleiter für Verkehr. Unfälle gebe es dort wenig, die Unfallkommission bei der Bezirksregierung habe die Sache regelmäßig im Blick.
Dokumentiert ist ein schwerer Unfall im November 2005, als ein 25-Jähriger von der Beueler Seite kommend mit seinem Auto in hohem Tempo gegen den Betonsockel an der Ausfahrt Auerberg prallte, wobei er getötet wurde und sein Fahrzeug in Flammen aufging.
Bei der Behörde geht man davon aus, dass es sich um einen Selbstmord des Autofahrers gehandelt hatte, der nicht in Zusammenhang mit der missverständlichen Beschilderung vor der Nordbrücke stand. Zeugen hatten später angegeben, der Wagen sei auf nasser Fahrbahn mit Tempo 160 unterwegs gewesen.
Im Plan: Streckenbeeinflussungsanlage
Gleichwohl plant der Landesbetrieb, die teilweise sehr alte Beschilderung abzumontieren und die Wegweiser auf der Autobahn zu erneuern. Spätestens 2013 soll das umgesetzt werden. "Wir sind dabei, das Konzept dafür zu erarbeiten", erklärte Böse.
In diesem Zuge soll auf der A565 auch eine sogenannte Streckenbeeinflussungsanlage errichtet werden, die an mehreren Schilderbrücken verkehrsabhängige Hinweise an die Autofahrer gibt. Es handelt sich um lichtgesteuerte Piktogramme zum Hinweis auf Tempolimits, Sperrungen von Fahrspuren oder Warnungen vor Staus oder Glatteis.
Die dafür notwendigen Schilderbrücken müssen entlang der A565 bis zum Endenicher Ei neu errichtet werden. Die Anlagen dienen vor allem zur Stabilisierung des Verkehrsflusses und damit der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Sie sind über Sensorsysteme und Rechnerzentralen miteinander vernetzt.
