Bonner Mülltonnen-Brandstifter 22-Jähriger wollte zurück in den Knast

Bonn · Ein 22-jähriger Brandstifter, der im August 2011 zwei Nächte lang Polizei und Feuerwehr in Bonn in Atem hielt, wollte unbedingt zurück in den Knast. Dort gebe es ein Bett, warmes Essen und vor allem auch nette Leute, gab der Mann jetzt im Prozess als Motiv an

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: dpa

Der Wunsch ist dem jungen Feuerteufel am Mittwoch erfüllt worden: Das Bonner Landgericht verurteilte ihn wegen versuchter Brandstiftung und Sachbeschädigungen zu zwei Jahren Haft. Der 22-Jährige hatte 23 Mülltonnen und -container an 15 verschiedenen Orten angezündet. Auch drei Gartenhütten auf einem Baumarkt-Gelände steckte er mit Spiritus an.

Kurz vor der Brandserie war der Angeklagte nach einer dreijährigen Jugendstrafe entlassen worden, die er bis zum letzten Tag verbüßt hatte. Von einem Tag auf den anderen habe er führungslos auf der Straße gestanden, ohne ein Zuhause zu haben, hieß es in der Urteilsbegründung. Ihm drohte die Obdachlosigkeit.

Kumpel aus Bonn hätten ihn zwar aufgenommen, dafür jedoch verlangt, dass er für sie stehle, was er nicht gewollt habe. Daraufhin habe er die Feuer gelegt, bis er sich dann in der zweiten Nacht der Polizei stellte, die mittlerweile auch mit Hubschraubern nach ihm suchte. "An der Not ist die Justiz nicht ganz unschuldig", befand der Vorsitzende Richter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort