18-Jähriger saß zu Unrecht im Gefängnis

Freigesprochen wurde jetzt vom Landgericht ein 18-Jähriger, der als mutmaßliches Mitglied einer Bonner Einbrecherbande auf der Anklagebank gesessen hatte. Der Grund: Der vermeintliche Haupttäter hatte im Laufe des Prozesses eingeräumt, zwei Mitangeklagte zu Unrecht belastet zu haben, um einen wahren Mittäter zu decken.

18-Jähriger saß zu Unrecht im Gefängnis
Foto: dpa (Symbolbild)

Bonn. Freigesprochen wurde jetzt vom Landgericht ein 18-Jähriger, der als mutmaßliches Mitglied einer Bonner Einbrecherbande auf der Anklagebank gesessen hatte. Der Grund: Der vermeintliche Haupttäter - ein 16-Jähriger - hatte im Laufe des Prozesses eingeräumt, zwei Mitangeklagte zu Unrecht belastet zu haben, um einen wahren Mittäter zu decken.

Aufgrund der falschen Beschuldigung hatte der 18-Jährige vier Monate in Untersuchungshaft gesessen - und seine Ausbildungsstelle verloren. Nun erhält er für die Zeit im Gefängnis eine Haftentschädigung. Diese erhält der zweite zu Unrecht belastete Mitangeklagte nicht.

Der vorbestrafte 17-Jährige hatte im Prozess gestanden, mit einer anderen Bande unterwegs gewesen zu sein.

Er erhielt daraufhin für die Beteiligung an vier Einbruchsdiebstählen eine 15-monatige Jugendstrafe auf Bewährung. Damit der Jugendliche nicht wieder ins kriminelle Milieu abrutscht, wurde ihm neben einem Bewährungshelfer auch ein Betreuer an die Seite gestellt. Er muss nun 120 Sozialstunden ableisten. Der Prozess gegen die weiteren vier Angeklagten, die mehr als 100 Einbrüche begangen haben sollen, wird fortgesetzt.

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