Konzert in der Altenahrer Kirche Bewegende Musik zum Abschied der "Eintracht" Altenburg

ALTENAHR · Ein letztes Mal haben die 14 Sänger des gemischten Chores „Eintracht“ Altenburg Aufstellung genommen vor dem Altar der Altenahrer Pfarrkirche. Der 1925 gegründete Verein gibt seine Chortätigkeit auf.

"In mir klingt ein Lied" sang der gemischte Chor.

"In mir klingt ein Lied" sang der gemischte Chor.

Foto: Martin Gausmann

Ein letztes Mal wollten die 14 Sänger die zahlreichen Besucher mit ihren Klängen verwöhnen. Unter dem Motto „In mir klingt ein Lied“ versammelte der Chor seine Lieblingsmelodien aus den vergangenen Jahren. Zur Sangesfreude mischte sich eine gehörige Portion Wehmut, denn der Chor wird mit Jahresbeginn 2019 seine aktive Arbeit nach 93 Jahren Bestand einstellen.

Sieben Männer in dunkelroten Jacketts und sieben Frauen in ebenso roten Ponchos schritten durch die Seitenschiffe und wurden von ihrem Publikum mit herzlichem Applaus begrüßt. Das Schöpfungslob „Schau auf die Welt“ aus der Feder John Rutters eröffnete den musikalischen Reigen, der sich in die Abschnitte Glaube, Liebe, Hoffnung gliederte. „Wir hoffen, dass unsere Lieder in uns und Ihnen nachklingen“, lud Marianne Heyers, Vorsitzende des Chores, das Publikum ein, die Erinnerung an den Chor und seine Melodien nicht zu verlieren.

Diesen Wunsch erfüllte das Publikum im gut gefüllten Mittelschiff gerne. Es genoss spürbar jedes Stück und würzte seinen Applaus von Mal zu Mal mit mehr Begeisterung. Ergreifend interpretierte die Eintracht das Kirchenlied „Wäre Gesanges voll unser Mund“. Höhepunkte des Konzertes waren die Stücke in kleinerer Besetzung. „If Ye Love Me“, von Thomas Tallis 1595 veröffentlicht, verströmte eine geistliche Atmosphäre und ließ das Publikum ganz still werden. Umso lauter klatschten die Zuhörer nach „When I Fall in Love“ und „Unchained Melody“, welches die Frauen des Chores alleine vortrugen. Cat Stevens' „Morning Has Broken“ sangen die Männer alleine, die Frauen übernahmen nur den Klangteppich im Hintergrund. Dies erinnerte an den Männergesangverein, aus dem der gemischte Chor 2006 entstand.

Im zweiten Teil des Konzerts trugen die Sänger einige Gospels vor – nicht ohne den in den Kompositionen liegenden Trotz. Zum traditionellen „Amen“ holten sie das Publikum mit ins Boot, das summte und sang. Mit „Wach auf meins Herzens Schöne“ eröffnete klassischer Chorgesang den letzten Konzertpart. Eine jazzige Version des Volksliedes „Hab mein Wage voll gelade“ sorgte für Schmunzler. „Wir segeln nun davon“, leitete Heyers das letzte Stück des Abends ein: „Sailing“, bekannt in seiner Interpretation von Rod Stewart.

In einem bewegenden Moment dankte die Vorsitzende Chorleiter Michael Fuxius für die langjährige Tätigkeit und brachte das Gefühl vieler auf den Punkt: „Schade, dass es jetzt zu Ende geht.“ Mit der Zugabe, dem südafrikanischen „Siyahamba“, gab sich das Publikum nicht zufrieden, sondern forderte lautstark und in stehenden Ovationen noch ein Lied. Der Chor ging auf diese rührende Geste gerne ein und nach dem wirklich letzten Ton konnten sich die Zuhörer im Gemeindesaal der Pfarrgemeinde noch persönlich von ihren Sängerinnen und Sängern verabschieden.

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