Fotos Zehn Tipps zum richtigen Verhalten bei Gewitter
Der bekannte Spruch "Buchen soll man suchen, vor Eichen soll man weichen" ist schlicht falsch. Im Gegenteil zur landläufigen Meinung bieten Bäume keinen Schutz vor Gewittern. Blitzentladungen suchen sich hohe Punkte. In einem Wald mit gleichmäßig hohen Bäumen ist man relativ sicher, sollte sich aber vom Waldrand und den Baumstämmen fernhalten und auf den Regenschutz der Äste verzichten. Einzeln herausragende hohe Bäume sind zu meiden. Von allein stehenden Bäumen auf freiem Feld muss man sich weit entfernen.
Wenn sie sich auf freiem Feld befinden, suchen Sie sich eine Mulde oder Vertiefung und hocken Sie sich kleinstmöglich hin. Nicht hinlegen, da sich dadurch die Angriffsfläche vergrößert.
Regenschirme immer bei Gewitter schließen. Auch wenn es unangenehm ist, von heftigem Gewitterregen durchnässt zu werden, sollte der Regenschirm niemals offen sein. Blitze schlagen immer an der höchsten Stelle ein, darum sollten Regenschirme mit hohem Metallanteil besonders vermieden werden.
Wer sich bei aufziehendem Gewitter im oder auf dem Wasser befindet, sollte es schnellstens verlassen. Der Blitz kann auch ins Wasser einschlagen, daher ist Schwimmen bei Gewitter lebensgefährlich.
Der Aufenthalt in einem Zelt ohne Metallgestände ist bei Gewitter prinzipiell genauso gefährlich wie der Aufenthalt im Freien. Der größte Sicherheitsfaktor beim Zelten im Gewitter liegt im Standort des Zeltes. Gefahrenquellen in unmittelbaren Nähe sollten vermieden werden. Das Zelt sollte niemals auf eine Anhöhe oder eine weite, leere Flachebene, auf der man der höchste Punkt ist, aufgebaut sein.
Auch Fahrräder können vom Blitz getroffen werden. Deshalb sollten Radfahrer bei Gewitter sofort absteigen und sich großzügig von ihrem Fahrrad entfernen. Das gilt vor allem, wenn sie in freiem Gelände unterwegs sind. Auf keinen Fall sollten Radfahrer das Fahrrad festhalten. Reifen und Griffe bieten keine ausreichende Isolierung.
Bei Handys besteht grundsätzlich keine direkte Gefahr. Handynutzer sollten bei einem Gewitter trotzdem nicht im Freien telefonieren, denn dadurch erhöht sich die Gefahr einen Stromschlag zu erhalten. Durch ein Mobiltelefon kann ein Blitzschlag deutlich gefährlicher werden, denn das Gerät leitet den Strom direkt in den Körper.
Auch in Wohnhäusern sind Sie gut geschützt. Allerdings sollte man den Stecker von elektrischen Geräten aus der Dose ziehen. Sonst können Blitzeinschläge in das Stromnetz die Geräte durch Überspannung zerstören. Dass Blitze auch durch das Fenster kommen, ist ein Mythos.
Der sichersten Ort vor einem Gewitter und Blitzeinschlägen ist das Auto. Hier wirkt das Prinzip des "Faradayschen Käfigs". Die Energie wird durch die Metallhülle der Fahrzeuge in die Erde geleitet und ist somit für die Personen im Innenraum nicht gefährlich. Auch im Zug greift dieses Prinzip.
Auch wenn Strommaste Blitzableiter haben, sollte man sich nicht in unmittelbarer Nähe aufhalten bei einem Gewitter. Hochspannungsleitungen und Strommasten ziehen Blitze verstärkt an. Daher sollte man zu diesen einen Sicherheitsabstand von mindestens 100 Metern einhalten.