Fotos Zehn Mythen und Geschichten rund ums Ei
Spätestens seit der Kunde die Salmonellen in den Eiern fürchtet, haben sie einen schlechten Ruf, für's Cholesterin sollen sie ja auch schlecht sein. Dabei enthalten Eier auch wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Lecithin und Jod.
Braune Hühner legen braune Eier, weiße Hühner weiße - dieser Mythos hält sich hartnäckig. Doch auch er ist so nicht richtig. Welches Huhn welche Eier legt, ist zwar genetisch bedingt, hat aber nichts mit dem Gefieder zu tun. Der Schlüssel liegt vielmehr in den Farbpigmenten, die in der Kalkschale eingelagert sind: Rote und gelbe Pigmente vermischt führen zu braun.
Weiß oder braun? Hartnäckig hält sich das Vorurteil, braune Eier seien gesünder und "bio". Dabei sagt die Farbe der Schale nichts über die Inhaltsstoffe aus - denn die bleiben immer gleich.
Weiße Eier eignen sich viel besser zum Färben - also steigt die Anfrage vor Ostern. Logistisch ist das aber kein Aufwand. Denn während zu jeder anderen Jahreszeit die weißen Eier eher an Großküchen und Bäckerei geliefert werden und die brauen an die Supermärkte gehen, verhält es sich in der Zeit vor Ostern genau andersherum. Das Färben kann beginnen!
Ein schönes, dunkelgelbes Eigelb - das ist nicht nur hübscher, sondern auch gesünder, so will es der Volksmund. Dabei sagt die Farbe des Dotters nichts über die Qualität des Eis aus, höchstens etwas über die Ernährung des Huhns. So manches bekommt deshalb spezielle Nährstoffe, die das Eigelb dunkler färben.
Eintagsküken, das trifft auf die vielen männlichen Küken zu, die meist schon kurz nach dem Schlüpfen geschreddert werden, da sich ihre Aufzucht wirtschaftlich nicht lohne. Deutschland arbeitet derzeit an einem Verfahren, dass das Geschlecht des Kükens noch vor dem Schlüpfen ermittelt, sodass das Brüten bei männlichen Embryonen gleich abgebrochen werden kann - die Küken schlüpfen nicht, sondern werden in der Industrie weiter verarbeitet.
Brauchen wir nicht vor Ostern viel mehr Eier als im sonstigen Jahresverlauf, und wo kommen die eigentlich her? Alles kein Problem, im Frühjahr sind die Hennen ohnehin besonders legefreudig. Und überhaupt - der Eierkonsum steigt zu Weihnachten viel mehr an, als zu Ostern - immerhin werden da fleißig Vanillekipferl, Spritzgebäck und Kokosmakronen gebacken.
Und wo kommen die Eier nun her? Klar, vom Osterhasen... dass Hasen keine Eier legen können, ist bekannt, der Seehase kann dies dagegen sehr wohl. Bei diesem Tier handelt es sich um einen Lump-Fisch und Fische, klar, vermehren sich mittels Laichen fort.
Es bleibt die Frage, was Eier mit Ostern zu tun haben, und warum sie bunt sein sollten. Im Christentum symbolisiert das Ei die Auferstehug Jesu, drei Tage nach seiner Hinrichtung am Kreuz. Aus dem scheinbar leblosen Ei wird plötzlich ein lebendiges Küken. Und da im Mittelalter der Konsum von Fleisch und Eiern in der Fastenzeit verboten war, hatte der mittelalterliche Christ am Osterfest eine ganze Menge Eier im Haus. Vor allem in Osteuropa wurden diese rot angemalt, im Gedenken an das von Jesus für die Menschen vergossene Blut.
Ganz ohne Salmonellen und Vitamine, und sicherlich auch von keinem Seehasen gelegt: das Überraschungsei. Im Gegensatz zu Waffen in den USA für Kinder verboten – es ist ja gefährliches Spielzeug drin!