GA-Sprechstunde Wenn es am Po juckt

Tierbesitzer sollten ein wachsames Auge haben, wenn sich ihr Hund oder die Katze ständig am Po leckt oder kratzt, sagt Tierarzt Dr. Ansgar Waldmann aus Bonn.

Manchmal setzt sich unser Praxishund Elli mit dem Po fest auf den Boden, streckt die Hinterbeine nach vorne und rutscht voran. „Schlitten fahren“ nennen wir das. Es ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Po juckt. Das kann zum einen auf einen Wurmbefall hindeuten, zum anderen aber auch ein Hinweis auf eine volle Analdrüse sein.

Jeder Hund und jede Katze haben Analdrüsen. Sie sitzen paarweise links und rechts etwas unterhalb des Afters. Sie drücken sich bei jedem Stuhlgang aus und setzt auf den Kothaufen ein Duftsekret, das allen anderen Tieren in der Umgebung signalisiert, wem das Revier gehört.

Bei weichem Stuhl kann es passieren, dass sich die Drüsen beim Setzen eines Häufchens nicht richtig entleeren. Wenn die Drüsen voll sind, entsteht für das Tier ein Juckreiz durch die Fülle, aber auch durch die Gärung des Inhalts. Das kann zum bereits erwähnten „Schlitten fahren“ führen, aber auch zu einem Beißen in der Gegend oder zu einem generell schmerzhaften Bereich um den After.

Prinzipiell kann sich eine Analdrüse auch durch eine Verstopfung entzünden. Generell empfiehlt sich ein Gang zum Tierarzt Ihres Vertrauens, wenn Ihr Hund mehr als einmal mit dem Po über den Boden rutscht. Viele Erkrankungen lassen sich leicht vorbeugen, wie zum Beispiel eine chronische Entzündung der Analdrüsen, die bis zu einer chirurgischen Entfernung führen kann.

Info: Jede Woche geben Tierärzte aus Bonn und der Region hier Rat zu Themen rund um das Tier. Diesmal die Praxis für Kleintiere, Dr. Ansgar Waldmann, www.tierarzt-bonn.de, Eduard-Otto-Str. 34, 53129 Bonn.

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