GA-Sprechstunde Kranke Nieren
Tierärzte geben Tipps für unsere Leser: Diesmal informiert Dr. Dorothee Radmacher-Billaudelle aus Bonn über Nierenerkrankungen, die vor allem bei Hunden und Katzen auftreten. Die Symptome treten oft erst spät auf.
Eine Erkrankung der Nieren ist für Tierhalter schwer zu erkennen, da es sich in vielen Fällen, vor allem bei Katzen, um eine schleichende Entwicklung handelt. Krankheitssymptome treten oft erst in fortgeschrittenem Stadium auf, wenn bereits mehr als zwei Drittel der Nierenfunktion verloren gegangen sind. Zu den Krankheitssymptomen zählen Fressunlust,Übelkeit, Erbrechen und oft auch Durchfall.
In fortgeschrittenen Fällen treten Folgeerscheinungen in Form von Abmagerung, Schwäche, Blutarmut, Entzündung der Maulschleimhaut und Bluthochdruck auf, der durch Einblutungen in die Netzhaut und damit zu Blindheit führen kann.
Die meisten erkrankten Tiere trinken sehr viel, trocknen aber dennoch aus, da die Niere durch ihre Fehlfunktion das Wasser nicht zurückhalten kann und es dadurch auch zu übermäßigem Harndrang kommt.
Akute Nierenerkrankungen treten plötzlich auf und sind oft zusätzlich mit Schmerzen, Fieber und Berührungsempfindlichkeit in der Nierengegend verbunden. Hier ist ein rasches Eingreifen wichtig, da das akute Stadium die Niere durch die ablaufenden Entzündungsprozesse dauerhaft schädigen kann.
Die chronische Nierenerkrankung der Katze ist leider nicht heilbar, kann aber durch eine Umstellung der Fütterung und bestimmte Medikamente an ihrem Fortschreiten gehindert werden – und das um so besser, je eher sie erkannt wird.
Da diese Erkrankung vor allem bei älteren Tieren auftritt und anfangs oft unauffällig verläuft, ist eine Vorsorgeuntersuchung in Form von Blut- und Urinanalysen spätestens ab einem Alter von sieben bis acht Jahren anzuraten.
Info: Jede Woche geben Tierärzte aus Bonn und der Region an dieser Stelle Rat zu Themen rund um das Tier. Diesmal die Praxis Dr. Radmacher: www.kleintierpraxis-dr-radmacher.de, Lenaustraße 5, Bonn.
